Monthatip

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Buddh. Richtung:
Theravada (ThaiTradition)
Ich interessiere mich für die Rolle des Ariya Metteyya (Sanskrit: Maitreya) in der Theravāda-Tradition.
Ariya Metteyya ist der zukünftige und fünfte Buddha im gegenwärtigen Bhadda kappa (Kappa=Aeon).
Die bereits in diesem Kappa/Aeon erschienenen 4 Buddhas sind Kakusada, Konagamana, Kassapa und Gotama.

Interessant finde ich auch das der Buddha der Zukunft meines Wissens in allen buddhistischen Traditionen bekannt ist und das er als Bodhisatta (Sanskrit: Bodhisattva ) im Theravāda gilt.
Welche Schriften, Rituale, Feste, Chants, Tempel, Geschichten... gibt es im Theravāda mit Bezug zum Buddha der Zukunft?

Hierzu habe ich eine englische Publikation gefunden: U-Chit-Tin_The-Coming-Buddha-Ariya-Metteyya.pdf (For free distribution)

Original:
We have gathered here all the information we could find in the Theravāda tradition concerning the coming Buddha.

Übersetzung:
Wir haben hier alle Informationen zusammengetragen, die wir in der Theravāda-Tradition über den kommenden Buddha finden konnten.

(Quelle: "The Coming Buddha Ariya Metteyya" von Saya U Chit Tin, PhD. (1992/2011), Seite 9)
Übersetzt mit DeepL Translate – Der präziseste Übersetzer der Welt (kostenlose Version)

Ariya Metteyya hat für mich auch etwas traditionsübergreifendes weil alle Buddhisten*innen egal welcher Tradition gleichermaßen von einem neuen Buddha erfreut sein dürfen.
Die Botschaft das es in Zukunft wieder einen Buddha und eine Sangha in unserer Welt geben wird stimmt mich froh. Bis zur Ankunft des Buddha Metteyya ist noch viel Zeit um sich auf dem Pfad weiter zu entwickeln. Das finde ich sehr tröstlich.
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Die Botschaft das es in Zukunft wieder einen Buddha und eine Sangha in unserer Welt geben wird stimmt mich froh. Bis zur Ankunft des Buddha Metteyya ist noch viel Zeit um sich auf dem Pfad weiter zu entwickeln. Das finde ich sehr tröstlich.

Sehr viel Zeit, nach D.26. erscheint er wenn die Menschen wieder achtzigtausend Jahre alt werden:

25. Bei den achtzigtausend Jahre lebenden Menschen, ihr Mönche, wird in dieser Welt der Erhabene mit Namen Metteyya geboren, der Heilige, vollkommen Erwachte, der in Wissen und Handeln Vollendete, der Wohlgegangene, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zähmbaren Menschen, der Meister von Göttern und Menschen, der Erwachte, der Erhabene.

In ferner Zukunft verkürzt sich die menschliche Lebenszeit bis auf zehn Jahre, dann geht es allmählich wieder aufwärts bis zum Höhepunkt von achtzigtausend Jahren und dann erscheint Buddha Metteyya.

Im Lexikon "Pali Proper Names" stehen Details über sein Leben und dass in Sri Lanka einige Statuen von ihm errichtet wurden. Mit dem Schlusssatz:

It is the wish of all Buddhists that they meet Metteyya Buddha, listen to his preaching und attain to Nibbāna under him.
Es ist der Wunsch aller Buddhisten dass sie Metteyya Buddha begegnen, seinen Predigten zuhören und Nibbana unter ihm erreichen.
 
Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Das Cakkavatti-(sīhanāda-)sutta (DN 16) scheint die einzigste Lehrrede im Palikanon zu sein in der der Name des Buddhas der Zukunft "Metteyya" erwähnt wird.

Im Text "Maitreya and the Wheel-turning King" von Anālayo (2014) findet sich eine Übersetzung der 6. Lehrrede des chinesischen Dīrgha-āgama, welche die Parallele zu dieser Lehrrede darstellt. Außerdem wird der Inhalt der 70. Lehrrede des Madhyama-āgama , einer weiteren Version von DN 16, mit einbezogen. Die drei Lehrreden werden verglichen und folgendes festgestellt:

Original:
„The passage on the arising of the future Buddha Maitreya occurs in the above-translated Dīrgha-āgama version before the description of the wheel-turning king, in the Dīgha-nikāya version after this description, and in the Madhyama-āgama it is not found at all.“

Übersetzung:
„Die Passage über das Entstehen des zukünftigen Buddha Maitreya kommt in der oben übersetzten Dīrgha-āgama-Version vor der Beschreibung des raddrehenden Königs vor, in der Dīgha-nikāya-Version nach dieser Beschreibung, und im Madhyama-āgama ist sie überhaupt nicht zu finden.“

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
(Quelle: Anālayo (2014) „Maitreya and the Wheel-turning King“ Seite 19)

Anālayo zieht daraus folgenden Schluss:

Original:
„A loss due to intentional omission by those who transmitted the Madhyama-āgama can safely be discarded, since another discourse in the same collection does report the advent of the future Buddha Maitreya.74 The present Madhyama-āgama discourse also shows no evident signs of textual loss. As I have argued elsewhere in more detail, given that the Maitreya episode occurs at different places in the Dīrgha-āgama and Dīgha-nikāya versions, that the Madhyama-āgama version at this point has a smoother transition than its parallels, that such precise and detailed predictions of a future event are not found elsewhere among the early discourses, and that the probable main purpose of the present discourse to inculcate moral behaviour would not require the motif of a future Buddha, it seems safe to conclude that the description of Maitreya is a later addition.“

Übersetzung:
„Ein Verlust, der auf eine absichtliche Auslassung durch die Überlieferer des Madhyama-āgama zurückzuführen ist, kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, da ein anderer Diskurs in derselben Sammlung von der Ankunft des zukünftigen Buddha Maitreya berichtet.74 Der vorliegende Madhyama-āgama-Diskurs zeigt ebenfalls keine offensichtlichen Anzeichen eines Textverlustes. Wie ich bereits an anderer Stelle dass die Madhyama-āgama-Version an dieser Stelle einen fließenderen Übergang aufweist als ihre Parallelen, da die Maitreya-Episode in der Dīrgha-āgama- und der Dīgha-nikāya-Version an unterschiedlichen Stellen auftritt, dass solch präzise und detaillierte Vorhersagen eines zukünftigen Ereignisses nirgendwo sonst in den frühen Reden zu finden sind, und dass der wahrscheinliche Hauptzweck der vorliegenden Rede, moralisches Verhalten einzuschärfen, nicht das Motiv eines zukünftigen Buddhas erfordert, scheint es sicher zu sein, dass die Beschreibung von Maitreya eine spätere Hinzufügung ist.“

74 MĀ 66 at T I 510b24.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
(Quelle: Anālayo (2014) „Maitreya and the Wheel-turning King“ Seiten 19-20)

Auch Seishi Karashima vermutet in "Ajita and Maitreya: More evidence of the early Mahāyāna scriptures’ origins from the Mahāsāṃghikas and a clue as to the school-affiliation of the Kanaganahalli-stūpa" (2018) die Stelle als eine spätere Hinzufügung:

Original:
„Throughout the Pāli Nikāyas, the name Metteya occurs only once and therefore, it is unlikely that faith in Metteya / Maitreya existed in early Buddhism. I assume that such faith, which occurred first in northwest India, was interpolated into this particular scripture long after the formation of the canon.*“

Übersetzung:
„In den gesamten Pāli Nikāyas kommt der Name Metteya nur einmal vor und daher ist es unwahrscheinlich, dass es den Glauben an Metteya / Maitreya im frühen Buddhismus gab. Ich nehme an, dass dieser Glaube, der zuerst in Nordwestindien auftrat, lange nach der Entstehung des Kanons in diese spezielle Schrift interpoliert wurde.*“

*Cf. Anālayo, Bhikkhu 2010 „The Genesis of the Bodhisattva Ideal“, Hamburg: Hamburg University Press (Hamburg Buddhist Studies 1). 95f.


Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
(Quelle: Seishi KARASHIMA (2018) „Ajita and Maitreya: More evidence of the early Mahāyāna scriptures’ origins from the Mahāsāṃghikas and a clue as to the school-affiliation of the Kanaganahalli-stūpa“ Seite 181)
 
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Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Beschreibungen über die Existenz von Buddhas in der Zukunft ohne namentliche Benennung finden sich jedoch auch noch in anderen Pāli Nikāyas:

DN28:
Wenn man mich, Verehrungswürdiger, aber fragen würde: ‚Warum stimmt der Bruder Sāriputta einigen zu und einigen nicht zu?' Wenn so gefragt würde, Verehrungswürdiger, würde ich antworten: ‚Vom Angesicht des Erhabenen, Bruder, habe ich das gehört, vom Angesicht empfangen: ‚Es gab in der Vergangenheit heilige, vollkommen Erwachte, die mir gleich sind in Bezug auf die vollkommene Erwachung.' Vom Angesicht des Erhabenen, Bruder, habe ich das gehört, vom Angesicht empfangen: ‚Es wird in der Zukunft heilige, vollkommen Erwachte geben, die mir gleich sind in Bezug auf die vollkommene Erwachung.' Vom Angesicht des Erhabenen, Bruder, habe ich das gehört, vom Angesicht empfangen: ‚Es ist nicht möglich das ist ausgeschlossen, dass zwei heilige, vollkommen Erwachte in einer Weltsphäre gleichzeitig erscheinen. Unmöglich ist das.'
SN6.2:
Da nun schlug der Brahman Sahampati seinen Mantel über die eine Schulter, ließ sich mit dem rechten Knie auf den Boden nieder, und indem er in der Richtung, wo der Erhabene war, die zusammengelegten Hände ausstreckte, sprach er zu dem Erhabenen also:

11. "So ist das, o Erhabener! So ist das, o Pfadführer! Die Vollendeten, Vollkommen Erleuchteten, Herr, die es in der vergangenen Zeit gegeben hat, auch diese Erhabenen haben an die Wahrheit sich angeschlossen, ihr dienend und sie verehrend. Und auch die Vollendeten, Vollkommen Erleuchteten, Herr, die es in Zukunft geben wird, auch diese Erhabenen werden an die Wahrheit sich anschließen, ihr dienend und sie verehrend. Und auch jetzt möge der Erhabene, Herr, der Vollendete, Vollkommen Erleuchtete an die Wahrheit sich anschließen, ihr dienend, sie verehrend."

12. Also sprach der Brahman Sahampati, und nachdem er so gesprochen, sprach er weiter noch folgendes:

"Die Vollkommen Erleuchteten der Vergangenheit und die Buddhas der Zukunft,
Wie auch der Vollkommen Erleuchtete der Gegenwart,
der den Kummer von vielen vernichtet,
Sie alle waren immer Verehrer der guten Wahrheit und sind es immer
Und werden es immer sein. Das ist Gesetzmäßigkeit für die Buddhas.
Darum soll, wer nach seinem Heil Verlangen trägt, wer nach Größe strebt,
Die gute Wahrheit verehren, der Lehre der Buddhas gedenkend."
SN 47.12
Original:
"Sariputta, when you do not have any knowledge encompassing the minds of the Arahants, the Perfectly Enlightened Ones of the past, the future, and the present, why do you utter this lofty, bellowing utterance and roar this definitive, categorical lion's roar: 'Venerable sir, I have such confidence in the Blessed One that I believe there has not been nor ever will be nor exists at present another ascetic or brahmin more knowledgeable than the Blessed One with respect to enlightenment'?"

"I do not have, venerable sir, any knowledge encompassing the minds of the Arahants, the Perfectly Enlightened Ones of the past, the future, and the present, but still I have understood this by inference from the Dhamma . Suppose, venerable sir, a king had a frontier city with strong ramparts, walls, and arches, and with a single gate. The gatekeeper posted there would be wise competent, and intelligent; one who keeps out strangers and admits acquaintances. While he is walking along the path that encircles the city he would not see a cleft or an opening in the walls even big enough for a cat to slip through. He might think: 'Whatever large creatures enter or leave this city, all enter and leave through this one gate.' "

"So too, venerable sir, I have understood this by inference from the Dhamma: Whatever Arahants, Perfectly Enlightened Ones arose in the past, all those Blessed Ones had first abandoned the five hindrances, corruptions of the mind and weakeners of wisdom; and then, with their minds well established in the four establishments of mindfulness, they had developed correctly the seven factors of enlightenment; and thereby they had awakened to the unsurpassed perfect enlightenment. And, venerable sir, whatever Arahants, Perfectly Enlightened Ones will arise in the future, all those Blessed Ones will first abandon the five hindrances, corruptions of the mind and weakeners of wisdom; and then, with their minds well established in the four establishments of mindfulness, they will develop correctly the seven factors of enlightenment; and thereby they will awaken to the unsurpassed perfect enlightenment. And, venerable sir, the Blessed One, who is at present the Arahant, the Perfectly Enlightened One, first abandoned the five hindrances, corruptions of the mind and weakeners of wisdom; and then, with his mind well established in the four establishments of mindfulness, he developed correctly the seven factors of enlightenment; and thereby he has awakened to the unsurpassed perfect enlightenment."

Übersetzung:
"Sariputta, wenn du kein Wissen hast, das den Geist der Arahants, der Vollkommen Erleuchteten der Vergangenheit, der Zukunft und der Gegenwart umfasst, warum sprichst du dann diesen erhabenen, brüllenden Satz und brüllst dieses endgültige, kategorische Löwengebrüll: 'Ehrwürdiger Herr, ich habe ein solches Vertrauen in den Gesegneten, dass ich glaube, dass es keinen anderen Asketen oder Brahmanen gegeben hat, noch jemals geben wird, noch gegenwärtig existiert, der in Bezug auf die Erleuchtung kenntnisreicher ist als der Gesegnete'?"

"Ich habe, ehrwürdiger Herr, kein Wissen, das den Geist der Arahants, der vollkommen Erleuchteten der Vergangenheit, der Zukunft und der Gegenwart, umfasst, aber dennoch habe ich dies durch Schlussfolgerung aus dem Dhamma verstanden. Angenommen, ehrwürdiger Herr, ein König hätte eine Grenzstadt mit starken Wällen, Mauern und Bögen und mit einem einzigen Tor. Der dort postierte Torwächter wäre weise, kompetent und intelligent; einer, der Fremde fernhält und Bekannte einlässt. Während er den Weg entlanggeht, der die Stadt umgibt, würde er nicht einen Spalt oder eine Öffnung in den Mauern sehen, die groß genug wäre, dass eine Katze hindurchschlüpfen könnte. Er könnte denken: 'Was auch immer für große Kreaturen diese Stadt betreten oder verlassen, alle gehen durch dieses eine Tor ein und aus.' "

"So auch, ehrwürdiger Herr, habe ich dies durch Schlussfolgerung aus dem Dhamma verstanden: Was auch immer für Arahants, Vollkommen Erleuchtete, in der Vergangenheit entstanden sind, alle diese Gesegneten haben zuerst die fünf Hindernisse , die Verderbnisse des Geistes und die Schwächungen der Weisheit aufgegeben; und dann, mit ihrem Geist gut verankert in den vier Grundlagen der Achtsamkeit , haben sie die sieben Faktoren der Erleuchtung richtig entwickelt; und dadurch sind sie zur unübertroffenen vollkommenen Erleuchtung erwacht. Und, ehrwürdiger Herr, welche Arahants, Vollkommen Erleuchtete auch immer in der Zukunft auftauchen werden, all diese Gesegneten werden zuerst die fünf Hindernisse, die Verunreinigungen des Geistes und die Schwächungen der Weisheit aufgeben; und dann, mit einem in den vier Grundlagen der Achtsamkeit fest verankerten Geist, werden sie die sieben Faktoren der Erleuchtung richtig entwickeln; und dadurch werden sie zur unübertroffenen vollkommenen Erleuchtung erwachen. Und, ehrwürdiger Herr, der Gesegnete, der gegenwärtig der Arahant, der Vollkommen Erleuchtete ist, hat zuerst die fünf Hindernisse, die Verunreinigungen des Geistes und die Schwächungen der Weisheit aufgegeben; und dann, mit seinem Geist gut verankert in den vier Grundlagen der Achtsamkeit, hat er die sieben Faktoren der Erleuchtung richtig entwickelt; und dadurch ist er zur unübertroffenen vollkommenen Erleuchtung erwacht."

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 
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Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Aus diesem Grund schlussfolgert Anālayo:
Original:
„The notion of future Buddhas in general is well attested in other early discourses. 81 Such references serve the purpose of presenting something as a feature common to Buddhas in general, indicating that this is not characteristic of the present Buddha Gotama only. With the basic notion of future Buddhas already in place, it is less surprising if the present situation led to the arising of a reference to a specific future Buddha.
In this way, a closer look at several aspects of the present discourse in its parallel versions suggests the appearance of the Maitreya motif to have been a natural development."

Übersetzung:
"Die Vorstellung von zukünftigen Buddhas im Allgemeinen ist in anderen frühen Reden gut belegt. 81 Solche Verweise dienen dem Zweck, etwas als gemeinsames Merkmal von Buddhas im Allgemeinen darzustellen und darauf hinzuweisen, dass dies nicht nur für den gegenwärtigen Buddha Gotama charakteristisch ist. Da die grundlegende Vorstellung von zukünftigen Buddhas bereits vorhanden ist, ist es weniger überraschend, wenn die gegenwärtige Situation zu einem Verweis auf einen bestimmten zukünftigen Buddha führte.
Ein genauerer Blick auf verschiedene Aspekte des vorliegenden Diskurses in seinen Parallelversionen legt nahe, dass das Auftauchen des Maitreya-Motivs eine natürliche Entwicklung ist."

81 Explizite Hinweise auf zukünftige Buddhas im Allgemeinen finden sich in mehreren Pāli-Reden sowie in ihren Parallelen. Ein solcher Fall ist DN 16 in DN II 144,25 und die Parallelen Waldschmidt 1951: 298,14 (§32.24), DĀ 2 in T I 25c12, T 5 in T I 169b20, T 6 in T I 185a1, T 7 in T I 200b22, und EĀ 42.3 in T II 751b3. Ein weiterer Fall ist DN 28 bei DN III 100,4 (= SN 47.12 bei SN V 159,23) und die Parallelen DĀ 18 bei T I 76c8, T 18 bei T I 255b1, und SĀ 498 bei T II 130c14. Ein weiterer Fall ist SN 6.2 in SN I 140,4 (= AN 4.21 in AN II 21,12) und die Parallelen SĀ 1188 in T II 322a5 und SĀ² 101 in T II 410a18.

Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
(Quelle: Anālayo (2014) „Maitreya and the Wheel-turning King“ Seiten 21)
 
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Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Aus diesem Grund schlussfolgert Anālayo:

"Die Vorstellung von zukünftigen Buddhas im Allgemeinen ist in anderen frühen Reden gut belegt. 81 Solche Verweise dienen dem Zweck, etwas als gemeinsames Merkmal von Buddhas im Allgemeinen darzustellen und darauf hinzuweisen, dass dies nicht nur für den gegenwärtigen Buddha Gotama charakteristisch ist. Da die grundlegende Vorstellung von zukünftigen Buddhas bereits vorhanden ist, ist es weniger überraschend, wenn die gegenwärtige Situation zu einem Verweis auf einen bestimmten zukünftigen Buddha führte.
Ein genauerer Blick auf verschiedene Aspekte des vorliegenden Diskurses in seinen Parallelversionen legt nahe, dass das Auftauchen des Maitreya-Motivs eine natürliche Entwicklung ist."

Demnach wäre die Stelle im Cakkavatti-Sīhanāda Sutta (25), wo das Erscheinen eines Buddha namens Metteyya vorhergesagt wird wenn die Menschen achtzigtausend Jahre alt werden, später untergeschoben und würde nicht vom Buddha stammen.
Im Anagatavamsa stehen wie gesagt weitere Details über Metteyya, wo und in welcher Familie er geboren wird, wo und wie lange er als Haushälter leben wird, die Namen seiner Frau und seines Sohnes, usw. Das wurde von einem gewissen Kassapa Thera (24) verfasst, der das offenbar nicht aus dem Palikanon hat. Da wäre also zu etwas das der Buddha gar nicht gelehrt hat später auch noch allerhand dazuerfunden worden.

Das ist ja nicht die einzige Stelle im Palikanon deren Echtheit angezweifelt wird und das Anagatavamsa ist nicht die einzige zweifelhafte Sekundärliteratur. Da wundert es mich dass ehrwürdige Theras ihre Fantasien als Lehre des Buddha ausgeben, wo sie doch der Wahrhaftigkeit verpflichtet sind. Was mögen sie sich wohl dabei gedacht haben? Was ist denn nun echt und was alles nicht? Wem kann man überhaupt noch vertrauen? Im Gegensatz zu Analayo finde ich das schon überraschend und halte es für keine geringe Sache, Fantasien sollten wenigstens als solche gekennzeichnet werden. Oder stimmt das doch alles und die modernen Forscher irren sich?

Da fallen mir dann immer solche Aussagen im Palikanon ein wie "Haltet nicht etwas für wahr weil es andere sagen oder weil es wo geschrieben steht" oder "Seid euch selber Zuflucht mit der Lehre als Zuflucht". Grundprinzipien der Lehre sind z.B. die vier edlen Wahrheiten , die drei Daseinsmerkmale , das bedingte Entstehen. Das sind Wahrheiten die man in sich selber entdecken kann wenn man den achtfachen Pfad praktiziert, ob man in Zukunft einem Buddha begegnen wird oder nicht. Jede Erfahrung, jeder Fortschritt in Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung, wie gering er auch immer sein mag, beweist dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Und darauf kann man sich wirklich verlassen.
 
Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Monthatip schrieb:
Das Cakkavatti-(sīhanāda-)sutta (DN 16) scheint die einzigste Lehrrede im Palikanon zu sein in der der Name des Buddhas der Zukunft "Metteyya" erwähnt wird.
Ich mich muss mich korrigieren. Der Buddha Metteyya wird auch an anderer Stelle zusammen mit den anderen 4 Buddhas unseres Kappas im Palikanon erwähnt: Im Khuddaka-Nikāya XIV - Buddhavaṃsa.

Die oben von mir zitierten Arbeiten beziehen die Enstehungsgeschichte der Inhalte des Palikanon in ihre Bearbeitung ein und bzgl. des Buddhavaṃsa ist man sich in der Forschung wohl weitgehend einig das es später dem Palikanon hinzugefügt wurde. Daher hat man es hier in der Bearbeitung wohl nicht mit berücksichtigt. Aber ob nun später hinzugefügt oder nicht... es ist Teil des Palikanon.

@mukti: Ich kann die Aufregung die sich in Deinen Worten wiederspiegelt nicht nachvollziehen.

Ich finde es interessant die Entstehungsgeschichte der einzelnen Inhalte zu rekonstruieren. Für meine Praxis hat dies jedoch keine Relevanz. Ich akzeptiere auch postkanonische Inhalte als Teil meiner Lehrtradition so wie auch die Millionen Menschen der Theravada -Länder dies tun. Meinetwegen dürfen das gerne auch dem Mahayana , Hinduismus u.a. entlehnte Inhalte sein. Ob der Buddha selbst das so tatsächlich gesagt hat oder nicht ist...egal.

Ob die Inhalte nun nachweislich nicht vom Buddha selbst stammen schließt diese nicht als geeignete Mittel einer erfolgsversprechenden Praxis aus.
Ob die Angaben der Jahre 10 Jahre, 100 Jahre, 80.000 Jahre, 100.000 Jahre usw für die Lebenszeit der Menschen so 1:1 stimmig sind oder nicht ist überhaupt nicht wichtig. Es geht darum aufzuzeigen das mit Verfall der buddhistischen Tugenden die Lebenserwartung sinkt während sie mit der Kultivierung dieser ins schier unermessliche steigt... Positiver Effekt vs negativer Effekt. Es wird hierbei auch klar das es nicht im Sinne der buddhistischen Lehre ist schnell abtreten zu wollen sondern im Gegenteil.

Auch die Frage ob der Buddha den Namen "Metteyya" für den Buddha der Zukunft tatsächlich verwendete oder nicht ist irrelevant. Es ist für die Praxis besser geeignet einen zukünftigen Buddha zu personifizieren um hier eine verbesserte Möglichkeit der Hinwendung an die Zukunft in religiösem, sprituellem Handeln zu schaffen.

mukti schrieb:
Grundprinzipien der Lehre sind z.B. die vier edlen Wahrheiten , die drei Daseinsmerkmale , das bedingte Entstehen. Das sind Wahrheiten die man in sich selber entdecken kann wenn man den achtfachen Pfad praktiziert, ob man in Zukunft einem Buddha begegnen wird oder nicht. Jede Erfahrung, jeder Fortschritt in Sittlichkeit, Weisheit und Sammlung, wie gering er auch immer sein mag, beweist dass man sich auf dem richtigen Weg befindet. Und darauf kann man sich wirklich verlassen.
Ich schließe mich an. und diese Grundprinzipien werden durch den Buddha der Zukunft "Metteyya" mit getragen.
Nur darum geht es wenn der Buddha wie von Dir geschildert warnt nicht blind zu vertrauen: Um die Grundprinzipien der Lehre und nicht um pedantische philologische Schriften- und Begriffsverhackstückelei.. à la "Hat der Buddha den Namen 'Metteyya' gesagt oder nicht?"
Wenn man mit Buddha Metteyya praktizieren möchte ist das ok und wenn man ohne Buddha Metteyya praktizieren möchte ist das auch ok.
Gut das es beide Optionen gibt.

Das der Buddha Metteyya seit unzähligen Jahrhunderten fester Bestandteil der Theravada-Traditionen und auch der Mahayana-Traditionen ist.. Das ist eine unerschütterliche Wahrheit. Dieser Tradition fühle ich mich zugehörig.
 
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Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Hier habe ich noch einen weiteren Text in englisch mit Informationen zu Buddha Metteyya in der Theravada-Tradition finden können:
The Past Buddhas and the Future Buddha Metteyya

Darin werden weitere Sutten im Palikanon benannt die Informationen zu den vergangenen und zukünftigen Buddhas liefern.
Wenn man alle Informationen in den Lehrreden auch ohne das Buddhavaṃsa zum Thema zusammenführt entsteht durchaus ein detailliertes Bild über den zukünftigen Buddha.

Man sollte auch nicht vergessen das es sich hinsichtlich der vermuteten nachträglichen Hinzufügung der Passage mit Metteyya nicht um gesichertes Wissen handelt. Interessant finde ich auch die Erwähnung Bhikkhu Anālayos das im Madhyama-āgama, in dem die Erwähnung des Buddha Metteyya in der o.a. 70. Lehrrede nicht enthalten ist ein anderer Diskurs (MĀ 66 at T I 510b24) "von der Ankunft des zukünftigen Buddha Maitreya berichtet"... also zwar nicht an dieser Stelle aber doch andernorts mit enthalten ist.

Der Name "Metteya" oder "Maitreya" "ist wahrscheinlich vom Sanskrit-Wort „maitri “ abgeleitet, das mit universale Liebe, Güte, Freundschaft oder Freundlichkeit übersetzt werden kann" (Zitat von Wikipedia).

Es lässt sich also sagen, dass nach dem vollständigen Verfall menschlicher Tugendhaftigkeit und Weisheit ein neues Zeitalter aufblühen wird in dem der zukünftige Buddha des universellen Mitgefühles das Rad der Lehre neu andrehen wird. Ich meine damit das der Name auch als Attribut verstanden werden kann. Mitgefühl ist eine grundlegende und essenzielle Eigenschaft aller Buddhas und kein Alleinstellungsmerkmal. Das gibt der Namensgebung eine andere Note wie ich finde. Das große Mitgefühl kommt wieder nachdem die Menschheit vollends verroht und die Lehre in Vergessenheit geraten ist.
 
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Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
@mukti: Ich kann die Aufregung die sich in Deinen Worten wiederspiegelt nicht nachvollziehen.

Ich finde es interessant die Entstehungsgeschichte der einzelnen Inhalte zu rekonstruieren. Für meine Praxis hat dies jedoch keine Relevanz. Ich akzeptiere auch postkanonische Inhalte als Teil meiner Lehrtradition so wie auch die Millionen Menschen der Theravada-Länder dies tun. Meinetwegen dürfen das gerne auch dem Mahayana, Hinduismus u.a. entlehnte Inhalte sein. Ob der Buddha selbst das so tatsächlich gesagt hat oder nicht ist...egal.
Es ist mir halt nicht ganz unwichtig zwischen Wahrheit und Unwahrheit, Wirklichkeit und Fantasie zu unterscheiden. Es spielt für mich auch eine Rolle was der Buddha gesagt hat und was nicht, weil ich annehme dass er immer die Wahrheit gesagt hat. Die Wahrheit ist es ja was mich an seiner Lehre interessiert und ich denke dass er gute Gründe hatte für alles, was er gelehrt hat.

Aber das ist hier ja nicht das Thema, es geht um Metteyya in der Theravada-Tradition. Also rege ich mich hier nicht weiter darüber auf ;)
 
Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
Hier mal einen Link zu einem am 14. April 1979 von Buddhadāsa Bhikkhu in Suan Mokkhabalārāma gehaltenen Vortrag:
"The World of Sri Ariya Metteyya Is Just at the Tip of Our Nose" (CC-BY-NC-ND-4.0 International License).

Ich habe es nicht gelesen, aber ich kenne andere Werke von Buddhadāsa Bhikkhu. Er ist ein außergewöhnlicher Thai-Mönch dem die Essenz des Buddha-Dhamma frei von Überfrachtungen wichtig war. Einer der großen gelehrten Persönlichkeiten des thail. Theravada und ein Kenner des Pali -Kanons. Er hat sich auch mit Zen befasst und wurde von dieser Tradition in seiner für Thailand untypischen Herangehensweise inspiriert.
Ich vermute es ist ein gutes Werk um den Buddha Metteyya wirkungsvoll mit den Grundprinzipien und -methoden der Lehre zu verbinden.
Der Titel für sich ist ja schon aussagekräftig: "Die Welt von Sri Ariya Metteyya liegt nur an der Spitze unserer Nase"

Mit metta, Thomas :)
 
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Re: Theravada Ariya Metteyya in der Theravāda-Tradition
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