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Micha

Mitglied
Buddh. Richtung:
Theravada Buddhismus
Hallo ihr Lieben,wenn es kein sich selbst, nicht ich gibt das heißt wenn wir ich sagen gibt es das ja nicht was sagen wir stattdessen?
lG Micha
 
Re: Theravada Anatta
Du weißt ganz genau, dass es dein Selbst gibt, wenn nicht, scheint ein Schaden vorzuliegen und ein Arztbesuch nötig.
Es geht beim Erkennen des eigenen Selbst darum, dass es eben kein dauerhaftes Selbst, auch keine dauerhafte Persönlichkeit ist. Man muss sich einfach klarmachen, dass Ich und Persönlichkeit immer ein Strom ist, wie die Jahreszeiten oder Tage. Mehr nicht. Was ist daran schwer?
 
Re: Theravada Anatta
. Was ist daran schwer?
Zu entscheiden, wann man den Satz „Ich möchte es jetzt aber anders.“ ausspricht und was tut. Und wann man ihn vom Fahrtwind der Jahreszeiten verwehen lässt.
 
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Re: Theravada Anatta
Hallo ihr Lieben,wenn es kein sich selbst, nicht ich gibt das heißt wenn wir ich sagen gibt es das ja nicht was sagen wir stattdessen?
lG Micha
Grüß Dich, @Micha - ich habe in meiner Kiste mit den Notizzetteln Folgendes gefunden - ich hoffe, Dir damit weiterhelfen zu können:

Ich- oder Selbst

Alle buddhistischen Schulen stimmen darin überein, dass eine Person existiert – und zwar auf konventioneller Ebene. Was heißt das?

Erklärung dazu: Die konventionelle Ebene ist unsere „normale Alltagssicht … Du bezeichnest Dich selbstverständlich als „Ich“ (Ich selbst/ mein), z.B. in Unterscheidung zu „den anderen“: hier Ich – dort die anderen. ... Du fühlst Dich einmalig, eigenständig, unveränderlich, denkst kaum daran, dass der Körper, den Du als „mein Körper“ bezeichnest, abends nicht mehr derselbe ist, wie morgens, denn der Organismus stieß tausende von alten Zellen ab, baute neue ein, … ein Gedanke, der Dich morgens noch begeisterte, ist Dir abends schon nicht mehr in Erinnerung usw. Das nennt man „subtile Vergänglichkeit“. Die grobe Vergänglichkeit ist klarer ersichtlich, z. B. wenn Du plötzlich einen Schulkameraden triffst, den Du seit der vierten Klasse nicht mehr gesehen hast, oder einen Ort, den Du in Deiner Kindheit zuletzt sahst, besuchst: nichts ist mehr so, wie früher …

Dieses Gefühl des „Ich“ ist auch genau das, was dieses Sich-verletzlich-und-angegriffen-fühlen hervorruft, das Persönlich-nehmen, was Dich bei Lob vor Stolz platzen, und bei Tadel Wut und Zorn empfinden lässt, … was Dir diktiert, welche Bedürfnisse Du hast, die augenblicklich befriedigt werden wollen, …

Es ist ein Identifizieren mit allem und jedem, was ist …

Theravada : siehe S.22.59. Die Merkmale des Nicht-Ich - 7. Anattalakkhaṇa Sutta (https://www.palikanon.com/samyutta/sam22_060.html)

Mahayana : Körper und Geist sind eine voneinander abhängige Einheit. Eine Person gibt es, aber kein von Körper und Geist unabhängiges, eigenständiges existentes, unwandelbares Ich oder Selbst (=> Synonyme).

Das Ich (oder Selbst, wie einige sagen), existiert lediglich in Verbindung mit den körperlichen und geistigen Aggregaten, den sogenannten Skandhas , einer Gruppe sich ständig verändernder, physischer und psychischer Bestandteile:

  • Körper
  • Geist:
  • Bewusstsein - auch Hauptgeist genannt
  • Empfindung
  • Unterscheidung
  • gestaltenden Faktoren (= 51 Geistesfaktoren)

Dennoch ist innerhalb dieser Gruppen nichts auffindbar, was als Ich oder Selbst bezeichnet werden könnte. … (Alles ist in stetem Wandel begriffen.)

Zwar ist letztendlich gesehen nichts auffindbar, da die wahre Natur nicht nur einer Person, eines Lebewesens, sondern aller Dinge, eben ihre Leerheit ist, dennoch sind wir in dieser Welt und müssen uns nach bestem Wissen mit dem, was ist, auseinandersetzen.

Der Begriff Ich - Tib. bdag - Skt. atman - wird in der buddhistischen Philosophie unterschiedlich interpretiert

Hinayana - oder Schulen des Abhidharma - Vaibhasika und Sautrantika

Vaibhasika
: Ich /Person => körperliche und geistige Aggregate (skrt. Skandhas)

Körper
Unterscheidung
Empfindung
nicht-bewusstseinshafte gestaltende Faktoren (Faktoren, die weder Körper noch Bewusstsein sind_z.B. Karma , Zeiten etc.)
Hauptbewusstsein, (auch als Geist bezeichnet)


Sautrantika zwei Auffassungen:

1.) Auffassung der Vaibhasika (siehe oben)
2.) Ich/Person => Geist oder Hauptbewusstsein

Philosophische Schulen des Mahayana

Cittamatrin
(Yogacarin) => Ich/ Person => unterschiedliche Aspekte des Geistes oder Hauptbewusstseins (lt. Definition diverser Unterschulen da verschiedene Auffassungen über die Struktur des Geistes)

Svatrantika-Madhyamika … ( :unsure: ... weiß ich leider nicht mehr)

Prasangika-Madhyamika:
Die Prasangika-Madhyamika postulieren, dass die Person, nur als Begriff existiert, der in Abhängigkeit von den verschiedenen körperlichen und geistigen Faktoren gegeben wird. Innerhalb der Benennungsgrundlage des Selbst, also der Aggregate, ist nicht ein einzelner Faktor oder ein einziges Element von seiner Seite her als Ich auffindbar. Das Ich/Selbst (Synonym) existiert als bloße Benennung in Abhängigkeit von seinen Teilen und hat damit keinerlei Existenz von der Seite der Aggregate her.

Quelle:
Einige meiner Notizen aus dem Studium
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
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