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Bubbles

Mitglied
Buddh. Richtung:
an allen interessiert
Lesegruppe Shinjinmei Verse 33-35
Anhaften bedeutet,
die Angemessenheit zu verlieren
und auf Nebenwege
zu geraten

Loslassen ist
Natürlichkeit;
Soheit ist
ohne Gehen und Bleiben.

Sich dem eigenen Wesen
anzuvertrauen
ist Vereinigung mit dem Weg,
und die Sorgen werden zunichte,
als schlendertest du
unbekümmert umher.
 
Das ist wunderbar - das kann ich nachvollziehen ... 🙏
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Im Sinne von Soko Morinaga Roshi geht es hier vor allem im Vers 35 darum, wie es möglich wird, "mit dem Weg, dem absoluten Wesen, eins zu werden, indem man dem eigenen Wesen nachgeht." Wie man das machen soll, steht ja eigentlich im gesamten Text des Shinjinmei.

Die begrenzten Erscheinungen sind aus dem absoluten Wesen entstanden, zu dem man nur zurückfindet, wenn man bei der Betrachtung der eigenen Erscheinungen nicht anhaftet, nichts ergreift und nicht auf Nebenwege gerät.
Das ist wunderbar - das kann ich nachvollziehen ... 🙏
Das ist wirklich wunderbar! :)
 
33
Hängst du an Ansichten, verlierst du das Maß
und gehst in die Irre.

34
Lass los, und alles ist natürlich.
In der Wesensnatur gibt es kein Kommen und Gehen.

35
Handle gemäß deiner Natur,
und du stimmst mit dem Weg überein,
gehst ihn gelassen und frei ohne Sorge.
 
Hängst du an Ansichten....

Ich versuche grad, meine politischen Ansichten loszulassen... keine Empörung mehr zu empfinden, kein "die sind ja alle wahnsinnig..." mehr - stattdessen suche ich nach meiner eigenen Natur und finde Freude am Sonnenschein, am Wind und daran, mich hier mitzuteilen... und tatsächlich bin ich zeitweise frei von Sorge und anstatt herumzuschlendern fahre ich jetzt dann gleich mit dem Fahrrad in den Wald...
 
Hängst du an Ansichten....

Ich versuche grad, meine politischen Ansichten loszulassen... keine Empörung mehr zu empfinden, kein "die sind ja alle wahnsinnig..." mehr - stattdessen suche ich nach meiner eigenen Natur und finde Freude am Sonnenschein, am Wind und daran, mich hier mitzuteilen... und tatsächlich bin ich zeitweise frei von Sorge und anstatt herumzuschlendern fahre ich jetzt dann gleich mit dem Fahrrad in den Wald...
Der Schlüssel zu Vers 33 in diesem Kontext ist nach meinem Verständnis die Angemessenheit. Wenn es in einem Augenblick darum geht, auf Missstände hinzuweisen, um damit anderen zu helfen, dann können unsere "politischen Ansichten" und Einschätzungen und unsere Empörung sehr wichtig sein für angemessenes Handeln. Setzt du dich dagegen zum Zazen , um das große Erwachen zu verwirklichen oder fährst mit dem Fahrrad in den Wald, dann ist es sicher angemessen, deine politischen Ansichten loszulassen.

Eine Art Sinnbild für das Verhalten eines erwachten Menschen verkörpert im Zen daher das 10. Ochsenbild. Der Erwachte ist mitten im Geschehen (auf dem Marktplatz); er tut, was zu tun ist, mischt sich ein, wo es nötig ist und wird dabei (ohne Anhaftung) seiner Verantwortung in dieser Welt gerecht. Auch wenn wir uns vielleicht alle nicht für so besonders erwacht halten mögen, gilt dieses Sinnbild auch als Leitlinie für uns. Angemessenheit bedeutet auch für uns, unserer Verantwortung in dieser Welt gerecht zu werden und das gilt sicher erst recht in einer Zeit, die du treffend beschrieben hast mit:

"die sind ja alle wahnsinnig..."
Nur wird uns dieses angemessene, verantwortliche Handeln gemäß Sosans Lehre, umso weniger gelingen, je mehr wir an persönlichen Vorlieben und den dazugehörigen Selbstbespiegelungen, Selbstrechtfertigungen und starren Ansichten festhalten. Statt das Angemessene zu tun, verheddern wir uns auf den "Nebenwegen" unserer egozentrischen Wünsche und Bedürftigkeiten:

Anhaften bedeutet,
die Angemessenheit zu verlieren
und auf Nebenwege
zu geraten
 
Danke für den Hinweis @Tai - tatsächlich kann ich meine politischen Ansichten nur für den jeweiligen Moment loslassen (wenn ich z.B. lieber Radfahren will oder in Stille sitzen, anstatt im internet empörende Nachrichten zu konsumieren) - ich stimme dir zu, dass ein generalisiertes Loslassen politischer Ansichten nicht sinnvoll ist.
Wie es wohl wäre, ein Erwachter zu sein wie der Hirte im 10. Ochsenbild... ?

Das unflexible Verharren in politischen Ansichten ist vielleicht auch wie ein störrischer Ochse...
 
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