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Bubbles

Mitglied
Buddh. Richtung:
an allen interessiert
Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.


Wir lesen den ersten Vers aus dem Buch "Die Meißelschrift vom Vertrauen in den Geist" aus dem Verlag Edition Steinrich, in der Übersetzung aus dem Japanischen von Ursula Jarand, mit den Erläuterungen von Soko Morinaga Roshi .

Die Schrift stammt von Jianzhi Sengcan, oder Seng-ts'an (* um 496), dem 3. Zen Patriarchen, über dessen Leben nicht viel historisches bekannt ist.
Shin bedeutet Glaube und Vertrauen, Jin Geist, Mei meint eine Botschaft, die dem Herz der Nachwelt in Stein oder Metall gemeißelt wird.

Die Meißelschrift hat ca. 73 Verse, von denen wir hier einzelne besprechen wollen.
Wir lassen uns 1-2 Wochen Zeit zum Lesen und Kommentieren und hoffen auf rege Beteiligung und vielfältige Kommentare.

Die Lesegruppe ist für ALLE offen!
 
Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.
Ohne Wahl bedeutet wohl ohne in Besser/Schlechter, Richtig/Falsch oder will ich/ will ich nicht zu unterscheiden. Eindrücklich finde ich dazu einen Satz aus dem Kommentar: "Warum willst du mit Gewalt Richtig und Falsch erzeugen?" Weil ich mich auf Arbeit gerade sehr über manche Dinge aufrege. Mir denke, dass man manche Dinge so einfach nicht organisieren darf, zum Wohl der Beteiligten. Ein Falsch erzeuge.
 
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Was passiert ohne das „Falsch“? Zumindest kann es nicht „gut“ werden. Es ist wie es ist. Das „Falsch“ entspringt einer Abwehrhaltung. Dinge nicht haben wollen. Nicht hineinfühlen wollen, wie es den anderen geht. Sie sich vom Leib halten wollen. Mit Frust, der durch Gedanken erzeugt wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.


In meiner Übersetzung aus den Zen-Sesshins heißt es:

Der höchste Weg
ist nicht schwer,
wenn du nur aufhörst zu wählen.

Wenn ich aufhöre zu wählen, dann hört sich das für mich wie ein aktives Üben an. Mit etwas aufhören wollen klingt für mich eher durchführbar als wenn das absolute Ziel von einem Weg ohne Wahl vor mir steht. Obwohl es natürlich so ist, dass der höchste Weg ohne Wahl ist. Und zugleich werde ich in beiden Versionen ermutigt: Wenn ich aufhöre zu wählen, zu urteilen, einzuteilen in richtig und falsch, dann ist es vielleicht wirklich nicht schwer, auf dem höchsten Weg unterwegs zu sein.

Richtig oder falsch?
Vorhin habe ich eine Petition von amnesty unterschrieben, weil Gefangenen im Iran legitimiert durch ein (erzwungenes) Urteil Finger amputiert werden sollen. Aus Sicht der Richter wohl richtig. Aus meiner Sicht absolut falsch. Wie soll das hier gehen mit dem "aufhören zu wählen"? Es ist schwer, sich in die Richter hineinzufühlen. Wissen die denn nicht, dass sie nicht nur den Gefangenen schaden, sondern auch sich selbst, ihrem eigenen innewohnenden guten Herzen?

Wenn ich aufhöre zu wählen, unterschreibe ich dann einfach die Petition, ohne Empörung über das Unrecht? Ohne einen Funken von Recht- und Unrecht-Bewusstsein? Dieses urteilende Bewusstsein muss ich doch zuerst einmal entwickelt haben, sonst könnte ich nicht damit aufhören... Unterschreibe ich dann die Petition mit Mitgefühl für die Täter und die Opfer? Und zugleich im Geist der Weisheit? Schade, das habe ich gerade verpasst...
 
Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.


Kann es sein, dass Seng-Ts'an ein Anhänger des Ekayana ist, dass es also nur ein endgültiges Fahrzeug (Yana) gibt?

Ekayana wäre dann der höchste Weg und wenn wir aufhören zu glauben, es könnte vielleicht doch noch andere, noch bessere Yanas geben, dann ist dieser höchste Weg nicht schwierig zu praktizieren, weil wir aufhören, unsere Zeit mit unnötiger Suche zu vertrödeln. Der Begriff "höchster Weg" könnte dann bedeuten, er ist der einzige Weg. Der Zusatz "höchster" dient aber nicht dazu, diesen Weg von niederen Wegen abzugrenzen, eine Unterscheidung zu machen.

Oder anders ausgedrückt: Der höchste Weg ist der einzige Weg und er ist nicht schwierig zu üben, wenn wir uns nur auf ihn konzentrieren.
 
Ich verstehe diesen Vers auch so, dass der höchste Weg nur dann nicht schwierig ist, wenn ich aufhöre zu wählen. Mit der Unterscheidung von Gut oder Schlecht, Richtig oder Falsch erzeugt mein Geist eine Dualität, die nur in meinem Geist existiert. Andere Individuen erzeugen ihre eigene Definition dieser Gegensätze und dadurch wird die Welt so leidhaft wie wir sie kennen. Ausserdem ändert sich auch meine eigene Definition von Gut/Schlecht, Richtig/Falsch ja permanent. Wenn ich während der Übung lerne, die Neigung meines Geistes zur Unterscheidung zu beobachten, kann ich Momente der Befreiung erleben.

In dem Kommentar erklärt Soko Morinaga Roshi so, dass es "der höchste Weg" heisst um zu untermalen, dass es kein selbst erdachter Weg ist, der sich sich auf die den eigenen Begrenzungen unterliegende Welt der Menschen bezieht, sondern einer, der den beschränkenden Dualismus aufgibt.

Ehrlichgesagt finde ich diesen Weg trotzdem nicht "nicht schwierig", sondern ganz schön herausfordernd.
 
Ich verstehe diesen Vers auch so, dass der höchste Weg nur dann nicht schwierig ist, wenn ich aufhöre zu wählen. Mit der Unterscheidung von Gut oder Schlecht, Richtig oder Falsch erzeugt mein Geist eine Dualität, die nur in meinem Geist existiert.
Ich denke, dass man aufhören sollte zu wählen, bedeutet nicht, dass man keine Unterscheidungen mehr treffen sollte. Auch wenn ich den höchsten Weg praktiziere, ist es notwendig zwischen heilsamen und unheilsamen Handlungen zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist ja notwendig, um das Dharma , den höchsten Weg, korrekt zu praktizieren.
 
Ich denke, dass man aufhören sollte zu wählen, bedeutet nicht, dass man keine Unterscheidungen mehr treffen sollte. Auch wenn ich den höchsten Weg praktiziere, ist es notwendig zwischen heilsamen und unheilsamen Handlungen zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist ja notwendig, um das Dharma, den höchsten Weg, korrekt zu praktizieren.
Am Anfang, wo es um‘s Einüben ethischen Verhaltens und das Wahrnehmen lernen all dessen, was in und um einen herum passiert, geht, bestimmt. Wozu braucht es später eine Beurteilung eigenen und vor allem fremden Verhaltens, wenn man wahrnehmen kann, wie es einem selbst und den Gegenüber geht? Wenn man einen freundlichen Geist kultiviert hat? Dann kann man sein Mögliches tun, Leiden zu lindern, ohne das ethisch überlegen anmutende heilsam (besser) und unheilsam (schlechter) zu brauchen. Und damit Verhalten und Menschen wieder in Schubladen zu sortieren und so zu trennen.
 
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Es ist meiner Meinung nach besser, die ersten beiden Verse zusammenzunehmen, weil der Erste so verständlicher wird.

Höhle konnte man heute Echoblase nennen.
,es sei denn, du bist wählerisch oder herauspickend.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Es ist meiner Meinung nach besser, die ersten beiden Verse zusammenzunehmen, weil der Erste so verständlicher wird.

(1) Den höchsten Weg erreichen ist einfach, es sei denn, du hast Vorlieben und Abneigungen, (2) wenn du weder hasst noch liebst, wird es in deiner verschleierten, -blendeten Höhle hell und klar.

Höhle konnte man heute Echoblase nennen.
,es sei denn, du bist wählerisch oder herauspickend.
Ist hell was anderes als dunkel?
 
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Es ist meiner Meinung nach besser, die ersten beiden Verse zusammenzunehmen, weil der Erste so verständlicher wird.
Das hatte ich auch zuerst gedacht, es macht Sinn.
Aber im Buch hat der Roshi mit seinen Erläuterungen die Kapitel in einer bestimmten Reihenfolge eingeteilt.
Im zweiten Kapitel hat er die nächsten beiden Verse zusammengefasst. Danach würden wir uns dann eher richten, weil einige Teilnehmer parallel dazu das Buch lesen.
Nach welcher Übersetzung gehst Du denn vor? Klingt ja spannend.
 
Das hatte ich auch zuerst gedacht, es macht Sinn.
Aber im Buch hat der Roshi mit seinen Erläuterungen die Kapitel in einer bestimmten Reihenfolge eingeteilt.
Im zweiten Kapitel hat er die nächsten beiden Verse zusammengefasst. Danach würden wir uns dann eher richten, weil einige Teilnehmer parallel dazu das Buch lesen.
Nach welcher Übersetzung gehst Du denn vor? Klingt ja spannend.
 
Da es hier so gute Rückmeldungen gibt, und die Verse recht kurz sind,
habe ich mal das nächste Kapitel eröffnet.

Wollt Ihr die Lesegruppe lieber im öffentlichen Hauptbereich führen, oder im Mitgliederbereich?
Eine kurze Rückmeldung wäre hilfreich. Verschieben ist möglich.
Danke!
 
Erst einmal finde ich es wichtig, dass der Text in einem Thread besprochen wird und nicht für jeden Vers / jede Verskombination ein neuer Thread eröffnet wird. Durch dieses Vorgehen wird der Text zerrissen und es ist dann schwierig sich von späteren Versen auf frühere Verse zu beziehen. Es geht dann womöglich der Zusammenhang zwischen den Versen verloren.
 
Hm. Der Text hat 73 Verse, das stelle ich mir sehr unübersichtlich vor. Wir gehen nach dem Buch vor, in dem es zu jeweils 1-3 Versen Erläuterungen von Soko Morinaga Roshi gibt, die eigentlich auch von den Teilnehmern, die das Buch haben, mitgelesen werden. Deswegen kommt nicht alles auf einmal.
 
Wollt Ihr die Lesegruppe lieber im öffentlichen Hauptbereich führen, oder im Mitgliederbereich?
Eine kurze Rückmeldung wäre hilfreich. Verschieben ist möglich.
Danke!
Die Anfrage beim Verlag bezog sich auf Mitgliederbereich, oder?
 
| Mein Blickwinkel: Praktisch orientiert. Nur versuchen den Ausspruch vom Dalai Lama "Meine Religion ist einfach. Meine Religion ist Güte." in den Alltag zu bringen.
Soko Morinaga Roshi zum 1. Vers:

"Es handelt sich bei diesen Zeilen keineswegs nur um die "Worte" Sosans; dies ist vielmehr sein Geisteszustand an sich."

Er geht dann weiter ein auf "Weg" und verweist u.a. auf Mumonkan Fall 19 und dass dieser erste Vers viermal im Hegikan-roku vorkommt.
 
| Mein Blickwinkel: Zen-Schüler
Zur Zeit des Sosans gab es noch kein Zen und auch keinen Mumonkan und wer weiß, was es noch alles nicht gab, was sich der Herr als Interpretation so heranzieht. Es gab auch noch kein Amazon, das einem einfach so Bücher zuschiebt und noch keine Autos und Züge, die mal eben schnell von seinem Ort wegbringen. Damals war man eigentlich froh, sicher zu Hause zu sein. Der Begriff DAO war ihm sicher bekannt und auch was er bedeutet, der ist schließlich ein Grundbegriff des Chan , auch wenn er den Daoismus begründet.
 
Zur Zeit des Sosans gab es noch kein Zen ...

Sosan war der 3. Patriarch, Zen/Chan gab es also.
Und ja, so weit ich weiß als Buddhismus mit Einflüssen aus dem Daoismus (von dem ich nicht viel kenne).

(Dass ich die Kommentare und Übersetzung für ein Geschenk halte, hatte ich schon geschrieben; und ich ergänze: auch die Diskussion hier im Forum)
 
| Mein Blickwinkel: Zen-Schüler
"Es handelt sich bei diesen Zeilen keineswegs nur um die "Worte" Sosans; dies ist vielmehr sein Geisteszustand an sich."
Sehr treffend - zumindest sofern man dies nicht bloß als Beschreibung von Sosans wie auch immer authentischem Geisteszustand versteht, sondern auch so, dass es (für Sosan) bei dieser Lehre ausschließlich um Sosans Geist geht. Diese Lehre ist Sosans Geist; dasselbe gilt für uns. In dem, was du bist, erschöpft sich diese Lehre.
 
Ich denke, dass man aufhören sollte zu wählen, bedeutet nicht, dass man keine Unterscheidungen mehr treffen sollte. Auch wenn ich den höchsten Weg praktiziere, ist es notwendig zwischen heilsamen und unheilsamen Handlungen zu unterscheiden. Diese Unterscheidung ist ja notwendig, um das Dharma, den höchsten Weg, korrekt zu praktizieren.
Meinst du damit, dass man gemäß Sosans Lehre zwar nicht wählen, aber sehr wohl unterscheiden dürfe? So lässt sich das nach meinem Verständnis nicht auflösen. Mit einer solchen Auslegung werden wir der Lehre Sosans nicht gerecht. 'Ohne Wahl' impliziert selbstverständlich auch ohne unterscheidendes Denken. Sosan spricht ja im Vers Nr.3 bewusst vom "Unterschied". Und in Vers 5 ist nicht umsonst die Rede davon, wie "Verschiedenheit" zur Krankheit des Geistes führt.

In Vers 4 heißt es:
Wenn du es
vor den eigenen Augen haben möchtest,
darf weder Richtig
noch Falsch existieren.
Da hilft es herzlich wenig, wenn man die Worte "Falsch" und "Richtig" durch die in buddhistischen Kreisen wokeren Begriffe "heilsam" und "unheilsam" ersetzt.

Dieses Missverständnis entsteht nach meiner Einschätzung immer dann, wenn man Sosans Lehre (oder die Zenlehre) fälschlicherweise als philosophische Aussage bzw. eine Art Statement über die wahre und richtige Sicht der Dinge versteht. So ist das aber nach meinem Verständnis gar nicht gemeint. Sosan sagt nicht, das begriffliches Denken schlecht wäre oder dass es falsch sei, zwischen richtig und falsch bzw. heilsam und unheilsam zu unterscheiden. Ebensowenig sagt er, dass es falsch wäre, nach Erkennen des Unheilsamen das Heilsame zu wählen. Solche Art von prinzipiellen Aussagen trifft Sosan gar nicht. Was er hingegen tut, ist, einen Weg in das unmittelbare Erwachen aufzuzeigen. Er tut dies übrigens, indem er sich seiner (und unserer) Fähigkeit des begrifflichen Denkens und Unterscheidens bedient.

Mithilfe unseres begrifflichen Denkens haben wir ja gelernt, uns vor dem Ansturm der Phänomene und Impulse zu schützen; wir haben sie quasi gezähmt, strukturiert und dabei unser menschentypisches Bewusstsein kultiviert. Begriffliches Denken erscheint in unserem Geist von Augenblick zu Augenblick quasi reflexhaft auf jede Art von Ereignis. Die Befreiungslehre des Zen (bzw. Buddhas Lehre) eignet sich genau für dieses menschliche Bewusstsein. Sie stellt nicht dieses Bewusstsein und seine Mechanismen wie etwa unsere brilliante Fähigkeit zu unterscheiden in Frage, sondern weist einen Ausweg aus den mit diesen Fähigkeiten einhergehenden Verblendungen. Denn unsere permanente Fixierung auf eine gerade getroffene Unterscheidung/Vorstellung verstellt des Blick auf unsere ursprüngliche Natur in ihrer Soheit. Das heißt aber nicht, dass du, wenn du das nächste mal auf der Straße stehst und ein Auto auf dich zugerast kommst, nicht zwischen Straße und Auto unterscheiden und die Wahl treffen solltest, schleunigst aus dem Weg zu gehen.

Man kann das Shinjinmei sehr angemessen als ganz konkrete Praxisanleitung lesen, wie man immer genau jetzt die große Befreiung verwirklichen kann:

Der höchste Weg
ist nicht schwierig,
nur ohne Wahl.

"Nicht schwierig" - bedeutet, genau jetzt die Vorstellung von schwierig und einfach und damit das gesamte dualistische Denken loszulassen. Inklusive falsch und richtig, heilsam und unheilsam usw.
"Ohne Wahl" - bedeutet, genau jetzt in dasjenige einzutreten, das du bist, bevor du die nächste reflexhafte Wahl triffst. Wobei mit "Wahl" oder, wie es in Vers 8 heißt, mit "Ergreifen" auch schon das Ergreifen der nächsten Vorstellung gemeint ist - und sei es selbst nur die Bennenung einer Wahrnehmung. 'Ohne Wahl' bedeutet nicht, eine einmal getroffene Wahl nachträglich gedanklich zu relativieren, sondern Vergangenes loszulassen und vor dem Enstehen des nächsten Ergreifens im Zustand des "ohne Wahl" zu weilen.
 
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