mkha'

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Buddh. Richtung:
Tib. Buddh. - Gelug
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Wissenschaftlicher Artikel über dukkha
Vielleicht der erste Schritt in ein gründliches, gut fundiertes Verständnis der buddhistischen Lehre. Was ist "dukkha"?
Die erste der vier edlen Wahrheiten kontemplieren. Dukkha verstehen.
Es ist doch immer wieder wichtig und gut zur fundamentalen Basis zurückzukehren.
Gute Idee der Artikel. Danke dafür!

Im Text findet sich auch eine Erklärung zu unserer Unterhaltung im thread hier (Stichwort "das alles IST dukkha")
Agganyani schrieb:
Dukkha-Wahrheit, für gewöhnlich „Wahrheit vom Leiden“ genannt, bezieht sich nicht nur auf gegenwärtiges leidvolles Gefühl (welches ebenfalls dukkha genannt wird), sondern lehrt, dass aufgrund der Gesetzmäßigkeit der Unbeständigkeit und der Veränderung alle Phänomene des Daseins, sogar auf den höchsten Stadien der Seligkeit und Freude, unbefriedigend sind, und in sich selbst die Keime für Leid und Elend tragen.

(Quelle: Agganyani "Dukkha. Dukkha-Gefühl und universelle dukkha-Natur" Seite 7)
Also ich hatte wohl mit meinen Worten "Dies wiederum verhindert die Fähigkeit zur Stillung störender Gedanken und führt zu dukkha" das Dukkha-Gefühl gemeint während Du mit Deinen Worten "das alles IST dukkha" Dich auf die Dukkha-Wahrheit bzw universelle dukkha-Natur bezogen hast. Wir beiden haben uns richtig ausgedrückt, da beides dukkha genannt wird.
 
| Mein Blickwinkel: Gem. meiner Lehrtradition versuche ich aus dem Blickwinkel kulturell und spirituell in Thailand geprägter Menschen zu schreiben und im Rahmen meiner Möglichkeiten ein Kompatibilisieren der Lehre mit im Westen populären Denkmustern und Gewohnheiten zu vermeiden
Re: Theravada Wissenschaftlicher Artikel über dukkha
Es ist gut immer wieder daran erinnert zu werden und sich damit zu befassen, denn wenn man nicht versteht dass die Welt Dukkha ist, hat man keinen Antrieb zur Befreiung. Dabei geht es doch immer nur darum Dukkha zu entkommen - weil es Hunger gibt isst man, weil man müde und kraftlos ist, muss man schlafen, weil man angegriffen wird von Naturereignissen, Krankheiten und Lebewesen muss man sich schützen und verteidigen. Und es gibt Unzufriedenheit, Langeweile, unerfüllte Wünsche. Nicht ist Glück die Grundlage des Daseins die manchmal von Dukkha unterbrochen wird, Dukkha ist die Grundlage und wenn es nachlässt erfährt man vorübergehendes Glück.

Oder man sieht es lieber nicht so weil es einen deprimiert. Man denkt das Leben ist an sich wunderbar und die unangenehme Seite muss man in Kauf nehmen für all das Schöne und Angenehme. Oder man denkt weder ist Leiden noch Glück die Grundlage des Daseins, es hat beides an sich. Bei günstigen Umständen erfährt man mehr Glück als Leid, bei ungünstigen Umständen mehr Leid als Glück. Wie auch immer, wenn das Unangenehme dominiert muss man sich eben bemühen auf die angenehme Seite zu kommen und wenn der Tod naht lässt man einfach alles los. Aber so einfach wird das wohl nicht sein, wenn man das Loslassen nicht während des Lebens geübt hat.

Wenn ich annehme der Tod sei das Ende, bemühe ich mich nicht besonders Anicca , Dukkha und Anatta zu durchschauen. Ich denke dann durch das Sterben muss ich eben durch, so schlimm soll es ja gar nicht sein, in den Nahtodesberichten ist meistens von Licht und Glücksgefühl die Rede. So habe ich nur den rechten Antrieb mich um Befreiung zu bemühen wenn ich Dukkha als etwas Universelles betrachte das erst mit dem Versiegen von Unwissenheit und Begehren enden wird.
 
Re: Theravada Wissenschaftlicher Artikel über dukkha
... wenn man nicht versteht dass die Welt Dukkha ist, hat man keinen Antrieb zur Befreiung. Dabei geht es doch immer nur darum Dukkha zu entkommen - ...
Mir hilft es immer wieder, zu verinnerlichen, dass ich mit eigenem Geist entscheide, wie ich was zu sehen beliebe. Ich kann also entscheiden, ob ich wirklich leiden möchte - auch, ob ich z.B. aufgrund der Erkenntnis, dass die Welt Dukkha ist, leiden möchte ... Zu versuchen, die Dinge so, wie sie eben sind, zu akzeptieren, um dann nach bestem Wissen und Können das mir Bestmögliche daraus zu machen, scheint der für mich gangbarere Weg zu sein.

Mein Herz funktioniert nicht immer so, wie ich es, (ohne weiter darüber nachzudenken), früher gewohnt waṛ - genauer, es hat mich in den letzten Monaten schon schwer erwischt - und ich weiß, dass ich noch einen weiteren Eingriff vor mir habe.

Denke ich darüber nach, spüre ich deutlich, wie sehr ich an meinem Leben hänge, ... und spüre ich dies, bemerke ich auch, wie genau die Funktion meines Herzens von einem gelassen in sich ruhenden Geist abhängt. Immer wieder gilt es, den ängstlich herumhüpfenden Geist zu sammeln und zu beruhigen ...

Ich fragte mich oft: mal ehrlich: was habe ich schon zu verlieren? Ich weiß doch sehr genau, auch ich werde eines Tages sterben müssen. Besser ist es, mich beizeiten damit abzufinden, um dieses Leben ohne Angst würdig zu beenden. Da habe ich wohl noch einiges zu tun - ich hätte viel früher damit beginnen müsseṇ Wie mein Lehrer mir sagte: in diesem Leben musst du das Loslassen üben - dies ist eine der schwersten Übungen.

Ich atme tief durch, fokussiere ein mir vertrautes Bild, und lasse bewusst eines nach dem anderen los, ... somit auch die beim plötzlich auftretenden Rasen und Stolpern des Herzens vom eigenen Geist kreierte Angst, die den sie erschaffenenden Geist, wild herumhüpfend, sich selbst blockieren lässt, ...

... doch der ungeübte Geist ist schwach, die Emotion Angst sehr stark ... Ich habe noch so viel zu tun.
 
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| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Wissenschaftlicher Artikel über dukkha
Mein Herz funktioniert nicht immer so, wie ich es, (ohne weiter darüber nachzudenken), früher gewohnt waṛ - genauer, es hat mich in den letzten Monaten schon schwer erwischt - und ich weiß, dass ich noch einen weiteren Eingriff vor mir habe.
Das tut mir leid, möge das wieder besser werden und mögen deine Übungen gut gelingen! Dein Wissen und die Praxis sind da bestimmt eine große Hilfe.
Das Schlimmste bei körperlichen Problemen ist ja was der Geist draus macht. Ich glaube dass man über die Befreiung von Dukkha wirklich viel lernt wenn man stark damit konfrontiert ist. Es gibt dann ja kaum Dringenderes als auszuüben was man bereits weiß und kennt und das führt unweigerlich zum Erfolg. Alles Gute!
 
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