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Shoujin

Moderation
Buddh. Richtung:
Zen
Hallo Zusammen,

ich bin heute auf einen Artikel gestoßen den ich hier gerne teilen möchte. Der Titel des englischen Artikels lautet Carolyn Chen: “Buddhism has found a new institutional home in the West: the corporation.”. Darin wird die Professorin für Ethnische Studien und Religion Carolyn Chen zum Thema des 'säkularen, Unternehmens-Buddhismus ' interviewt. Hier der Link zum Artikel: https://www.guernicamag.com/carolyn...stitutional-home-in-the-west-the-corporation/

Darauf gestoßen bin ich über eine Diskussions-Seite (primär für technische Themen). Daher auch der Link zur dortigen Diskussion: https://news.ycombinator.com/item?id=32066714

Der Artikel gibt einen, wie ich finde, schönen EInblick darin, wofür buddhistische Praxis in Firmen immer wieder missbraucht wird. Anstatt, dass es wirklich um die Praxis des Dharma geht, wird das Dharma missbraucht um die Wirtschaftlichkeit des Produktionsmittels Mensch zu erhöhen. Hierfür werden vermeintliche Ballaste der buddhistischen Lehre einfach über Board geworfen und ein angeblich säkularisierter Buddhismus erschaffen, welcher mit Buddhismus dann gar nicht mehr so viel zu tun hat.
Chen: Whether it’s a countercultural movement or a deeply mainstream American movement, there is in the United States this celebration of individualism and the ideal of the autonomous individual, who not only gets to make political choices and exercise their rights, but also gets to make economic choices in the marketplace. In the spiritual realm, this is expressed as an expectation of an unmediated relationship with the divine and of envisioning the divine as embodied in each individual person. At the core of this, whether it’s from the left or from the right, there is this celebration of self-fulfillment, of self-optimization, and of the idea of the autonomous, unencumbered, authentic self. Which, by the way, completely contradicts the Buddhist principle of “no-self.”

Auch beschreibt Chen sehr gut, wie dadurch der Arbeitsplatz quasi zum Tempel wird, zum Zentrum des Lebens - alles andere spielt sich nur in der Umlaufbahn dieses Zentrums ab. Diese Entwicklung ist in den USA besonders stark, wie mir scheint. Aber auch in Deutschland bekomme ich mittlerweile immer häufiger mit, wie sich Firmen versuchen in eine solche Position zu drängen - meist sind auch genau bei diesen Firmen dann Achtsamkeitskurse, Yoga und Co ganz oben mit auf der "Wieso du bei uns am besten aufgehoben bist"-Liste.

Die Entwicklung der Firmen- und Arbeitskultur finde ich sehr bedrückend. Es ist grausam, dass viele Menschen unter Menschenunwürdigen Bedingungen arbeiten müssen. Und selbst bei Stellen die viel zu bieten haben und bei welchen es gar nicht nötig wäre, kommt jetzt noch immer mehr Manipulation unter dem Deckmantel des Buddhismus hinzu.

Das Unterscheiden zwischen echt-säkularem Buddhismus und dem pseudo geschäftsmäßigem Buddhismus wird damit auch immer schwieriger.
 
| Mein Blickwinkel: Sôtô
Re: Andere Unter dem Deckmantel des Buddhismus - der Arbeitgeber als Tempel
Das finde ich auch eine bedrückende Entwicklung. V.a. einfach den Namen zu benutzen, und die Grundprinzipien einfach wegzulassen oder umzukehren. Allein durch die Zielsetzung der "Selbstoptimierung" hat es eigentlich nichts mehr mit Buddhismus zu tun.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Andere Unter dem Deckmantel des Buddhismus - der Arbeitgeber als Tempel
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
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