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Nörgeltendenz

Mitglied
Buddh. Richtung:
Keine
Lieber mal das Thema wechseln. Das Folgende hat mich schon ein paar Male beschäftigt.


Ich kenne nun zwei Lehrer, welche behaupten, das ein Arhat nicht alle fühlenden Wesen befreien möchte. Es wurde auch schon von Manchen im Buddhaland geschrieben und steht auch so in einem Wiki Artikel.

Mich würden eure Erfahrungen interessieren und woher ihr meint, dass dieses Gerücht herkommt ( ja ich sehe es doch eher als ein Gerücht ), dass nur die, die den Mahayana praktizieren, diesen Wunsch haben. Und man im Theravada nur für sich die Befreiung wünscht. Ich kann sagen, ich habe nicht nur für mich die Befreiuung gewünscht und ich glaube auch nicht, dass alle Theravadins sie nur für sich wünschen.

Eigentlich habe ich dieses Thema nur eröffnet, weil es mich traurig gemacht hat, dass zwei Lehrer einer anderen Schule meinten ( nicht aus dem Theravada ) die Theravadins streben nur für sich nach der Erlöschung von Gier, Hass und Verblendung. Ich empfand es so, dass sie damit die Theravada Schule falsch erklären oder auch klein machen bzw ihre Schule/ Tradition besser da stehen lassen wollten. Aber etwas traurig macht es mich auch, wenn sie das wirklich glauben, dass nur die Mahayana Praktizierenden diesen Wunsch haben.

Ah ok, ein Missverständnis scheint bei mir zu sein oder was mir unklar ist, ist, wo der Unterschied wäre, zwischen
"anderen Wesen auf dem Weg aus dem Leiden zu helfen" und
"Ein Arhat versucht daher durch das Lehren des Dharma (Pali : Dhamma ) die anderen Wesen auf ihrem Weg zur Erleuchtung zu unterstützen und indem er ihnen die Möglichkeit gibt, gutes Karma zu schaffen z. B. durch das Spenden von Dana , Almosen)".
Ich denke nicht, dass ein Arhat es nur auf diese Weise versucht.

In Wiki steht :

"(..) Der wesentliche Unterschied zwischen einem Arhat und seiner Entsprechung im Mahayana, dem Bodhisattva , ist es, dass ein Arhat den letzten Schritt in das Nirwana nicht freiwillig aufschiebt, um anderen Wesen auf dem Weg aus dem Leiden zu helfen. Nach Überzeugung des Theravada ist das von vornherein nicht möglich. Jedes Wesen ist entsprechend dem Karma-Gesetz für seine Handlungen selbst verantwortlich, eine Übertragung von Verdiensten auf andere Wesen ist nicht möglich. Ein Arhat versucht daher durch das Lehren des Dharma (Pali: Dhamma) die anderen Wesen auf ihrem Weg zur Erleuchtung zu unterstützen und indem er ihnen die Möglichkeit gibt, gutes Karma zu schaffen (z. B. durch das Spenden von Dana, Almosen).

Der Arhat hat anderen Glaubensgenossen gegenüber keine ethische Verpflichtung, die Lehre zu verbreiten oder Anweisungen zu erteilen. Es obliegt allein seinem Entschluss, anderen Lebewesen zu helfen. Dies sei laut Texten aber keineswegs eine Bedingung für die Erreichung der Arhatschaft, was in späteren Mahayana Texten und Kommentaren zu polemischen Äußerungen gegenüber dem Arhatkonzept führte ".



Also dies hier geht nur an die Theravada Praktizierenden. Oder- ach vergesst es. Es scheint auch bei Lehrern oft noch der Wunsch der besseren Schule anzugehören zu bestehen oder sie wissen auch manchmal nicht alles. Keiner weiß alles, von daher, ist doch kein Grund traurig zu sein. So wie ich, sind auch sie keine Allwissenden- wenn dann war es nur der Shakyamuni Buddha.


Liebe geht raus an alle egal ob Theravada- SchülerIn oder nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
Grüß Dich, @Nörgeltendenz,
Ich kenne nun zwei Lehrer, welche behaupten, das ein Arhat nicht alle fühlenden Wesen befreien möchte. Es wurde auch schon von Manchen im Buddhaland geschrieben und steht auch so in einem Wiki Artikel. Mich würden eure Erfahrungen interessieren und woher ihr meint, dass dieses Gerücht herkommt ( ja ich sehe es doch eher als ein Gerücht ), dass nur die, die den Mahayana praktizieren, diesen Wunsch haben. Und man im Theravada nur für sich die Befreiung wünscht. ...
Es ist hilfreich sich (zumindest ein wenig) mit der Geschichte des Dharma zu beschäftigeṇ ... Das, was ich nun zu erklären versuche, werde ich auf das Notwendige kürzen. Die Lehren des Buddha durchliefen bis zu ihrer Sammlung im Palikanon einigen Ergänzungen und Wandlungen.

Beispiel: In Tibet kamen die Lehren des heutigen Theravada nicht an. Das, was dort als "Hinayana " benannt wird besteht aus
  • der Lehrmeinung der Vaibhāṣika, (zum Sarvāstivāda gehörend), und
  • Sautrāntika (eine dem Sthaviravāda, Vorläuferschule des Theravāda, zugehörige Schule).
Die Sarvāstivāda-Schule, eine der großen Mahasanghika -Schulen des frühen Buddhismus , verfügte über eine (vom PK abweichende) Sanskrit-Fassung der Lehrreden Buddhas und des Abhidharma , und gehörte zum Zweig der Staviravada, die sich nach dem 3. Konzil von der Vibhajjavada-Schule, dem heutigen Theravada, trennte. Somit gleicht das, was in den Texten des „großen Fahrzeugs“, Mahayana, über "Hinayana-Lehrmeinungsinhalte" etc. ausgesagt wird, nicht unbedingt den Lehrinhalten des heutigen Theravada. ...

... "Gerüchte" sind das, was Du berichtetest eher nicht - wohl aber fehlt der Weitblick und die Tiefe. Es ist ungefähr so, als wenn Du aus einem Buch ein/ zwei interessante Seiten herausreißt, sodass die Leser sich den Rest der Geschichte selbst ausdenken dürfeṇ. Zu Deiner obigen Aussage habe ich aus meinen Unterlagen mal drei Abhandlungen herausgesucht ... (Solltest Du im Englischen Hilfe benötigen, hier kann man kleine Abschnitte übersetzen: https://www.deepl.com/de/translator)

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Im Anhang:
1.) Journal of International Association of Buddhist Studies_The Bodhisattva Ideal of Theravada_by Shanta Ratnayak
2.) Bodhisattva Ideal im Buddhismus
3.) Arahat und Bodhisattva_Ajahn Amaro
 

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| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
In Wiki steht :

"(..) Der wesentliche Unterschied zwischen einem Arhat und seiner Entsprechung im Mahayana, dem Bodhisattva, ist es, dass ein Arhat den letzten Schritt in das Nirwana nicht freiwillig aufschiebt, um anderen Wesen auf dem Weg aus dem Leiden zu helfen.

Ich habe die Bücher die mkha' verlinkt hat nicht gelesen, es ist mir nur eingefallen, was Nirwana im Theravada bedeutet:

Insofern man, Brahmane, diese restlose Erlöschung der Gier erfährt, die restlose Erlöschung des Hasses und der Verblendung erfährt, ist das Nibbana klar sichtbar, unmittelbar wirksam, einladend, zum Ziele führend, den Verständigen, jedem für sich, verständlich. A.III.56

Man kann anderen helfen, wenn man selber Nirwana erreicht hat:

6. "Cunda, daß jemand, der selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der nicht selbst im Schlamm versinkt, einen anderen, der im Schlamm versinkt, herausziehen sollte, ist möglich. Daß jemand, der selbst unbezähmt, ungezügelt ist und nicht in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist unmöglich; daß jemand, der selbst bezähmt, gezügelt ist und in Nibbāna erloschen ist, einen anderen bezähmen, zügeln, zum Erlöschen in Nibbāna führen sollte, ist möglich. M.8

Was könnte es für einen Grund geben, dass im Palikanon nicht die Möglichkeit erwähnt wird, so oft wiedergeboren zu werden, bis man alle Wesen befreit hat? Warum hätte der Buddha das nicht selber getan? Egoistische Gründe fallen weg, indem er Nirwana erreicht hat. Außerdem kann niemand anderen gegen ihren Willen helfen, Befreiung zu erlangen. Bei den unzähligen Wesen die es gibt wäre das ohnehin eine unlösbare Aufgabe.

Es war die Theravada-Sicht gefragt und das sind "just my two cents". Wollte es erst nicht abschicken, weil es nach Polemik aussehen könnte, im Vertrauen auf euer Verständnis habe ich nun doch getan.
 
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
Naja, es ist noch ein bisschen anders, als es klingt: der Arhat strebt Nirvana an,
der Bodhisattva schiebt nicht Nirvana auf, sondern strebt Buddhaschaft an.

Es wird also keine Verwirklichung bzw. Weiterentwicklung aufgeschoben. Einem Buddha steht es frei, zu bleiben und den Wesen beizustehen - er hat Samsara trotzdem schon verlassen.

Das sind halt verschiedene Auffassungen. Ein Arhat, soweit ich verstanden hab, glaubt nicht an die Idee, alle befreien zu können. Und da ist auch was dran.
Nichtmal ein Buddha kann andere ohne deren Zutun befreien. Das geben auch die Bodhisattvas zu.

Soweit ich verstanden habe, sind sie aber stur und bleiben trotzdem. Nirvana wird im Mahayana auch nicht als endgültiger Zustand begriffen. Es wird mehr als Urlaubsort gesehen - aber letztlich ist alles miteinander verbunden und auch die Bodhisattvas können sich da nicht endgültig raustrennen.

Die optimistische Sichtweise ist halt, dass alle immer verwirklichter werden, dass Gier, Hass und Verblendung immer weniger werden, ganz egal, wie lange das dauert.
Die Buddhas gönnen in diesem Zusammenhang auch JEDEM das Nirvana und schauen nicht auf Arhats und ihr Bestreben herab.

Jegliches Bestreben im Dharma sollte begrüßt und unterstützt werden.

(Das Hickhack im Internet - denn nur dort findet es statt - ob Arhat oder Bodhisattva "besser" sind, ist völlig albern.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
Naja, es ist noch ein bisschen anders, als es klingt: der Arhat strebt Nirvana an,
der Bodhisattva schiebt nicht Nirvana auf, sondern strebt Buddhaschaft an.
Das passt dann zum Palikanon/Theravada, wo ein Bodhisattva ein werdender Buddha ist. Irgendwann im Samsara hat er beschlossen, ein Buddha zu werden, also eine Art Bodhisattva-Gelübde .
Dass sich die Meisten mit Arahatschaft zufrieden geben liegt wohl daran, dass man sich nicht zutraut, ein Buddha zu werden. Das gilt als etwas Seltenes und ganz Besonderes.

Nirvana wird im Mahayana auch nicht als endgültiger Zustand begriffen. Es wird mehr als Urlaubsort gesehen - aber letztlich ist alles miteinander verbunden und auch die Bodhisattvas können sich da nicht endgültig raustrennen.
Da mag ein Unterschied sein, im Palikanon wird unterschieden zwischen dem sichtbaren Nibbana und dem Parinibbana . Das sichtbare Nibbana findet zu Lebzeiten statt und ist durch die Abwesenheit von Gier, Hass und Verblendung gekennzeichnet. Nach dem Tod ist dann Parinibbana, da gibt es keine Wiederkehr mehr. Gotama Buddha ist erloschen und hat die Lehre hinterlassen: "Seid euch selber Zuflucht , mit der Lehre als Zuflucht". Der nächste Buddha (Metteyya ) kommt erst wenn das Dhamma verlorengegangen ist, zur Zeit soll er sich als Bodhisattva im Tusita Himmel aufhalten.

Die optimistische Sichtweise ist halt, dass alle immer verwirklichter werden, dass Gier, Hass und Verblendung immer weniger werden, ganz egal, wie lange das dauert.
Die Buddhas gönnen in diesem Zusammenhang auch JEDEM das Nirvana und schauen nicht auf Arhats und ihr Bestreben herab.

Jegliches Bestreben im Dharma sollte begrüßt und unterstützt werden.

(Das Hickhack im Internet - denn nur dort findet es statt - ob Arhat oder Bodhisattva "besser" sind, ist völlig albern.)
Das ist hier wohl die rechte Sichtweise :)
 
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
In meinen Unterlagen gefunden:

Zuvor ein Hinweis: Walpola Rahula Thero (09.05.1907 - 18.09.1997) war ein buddhistischer Mönch, Gelehrter und Schriftsteller aus Sri Lanka. Im Jahr 1964 wurde er Professor für Geschichte und Religionen an der Northwestern University und war damit der erste Bhikkhu , der einen Lehrstuhl in der westlichen Welt innehatte; zudem war er auch Vizekanzler der damaligen Vidyodaya University (heute Universität Sri Jayewardenepura). Auf Englisch, Französisch und Singhalesisch schrieb er ausführlich über den Buddhismus, u.a. das Buch „Was der Buddha lehrte“.
 

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| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasangika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
Ich habe so ein paar eigene Ideen, wie sich die Unterschiede zwischen Arhats und Bodhisattvas erklären lassen, ohne dabei den letztendlichen Zustand für beide anders definieren zu müssen.

Der Unterschied im Ziel ergibt sich aus dem Unterschied im Weg, nicht umgekehrt.

Wer eher in Zurückgezogenheit praktiziert und auf diese Weise Nirvana im Leben und Parinirvana im Tod erreicht, sammelt viele Fähigkeiten im Geist an und durchschaut irgendwann Samsara.

Der Bodhisattva-Schüler praktiziert oft im Umgang mit der Welt und ist vielleicht so sehr in Samsara verstrickt, dass eine Zurückziehung nicht infrage kommt. Daher wird das Leben an sich Teil des Weges, und dafür braucht es viel mehr Mittel, um in den verschiedenen Situationen die reine Sicht und die Situation zugleich halten und meistern zu müssen. Die Werkzeuge und Erfahrungen, die man dabei sammelt, sind Bände zu Wesen und Verständnis für die Situationen verschiedenster Menschen, die dann in Befreiung und Erleuchtung zu Fähigkeiten werden, aus Erfahrungsweisheit anderen helfen zu können, ohne den Pfad zum Ziel dabei zu verlassen.

Der Weg des Bodhisattva endet, wenn er ins Parinirvana eingeht, genauso wie beim Arhat. Auch das ist im Tod möglich. Das - ich nenne es mal Feld der erleuchteten eigenen Erfahrungen, oder auch Buddhafeld - bleibt nach dem Eingehen des Buddha ins Parinirvana erhalten. Nicht aber der Buddha als Person oder Individuum. Buddhas sind alle wesensgleich. Im Zentrum eines Reinen Landes ist "der jeweilige" Buddha. Aber dieser Buddhazustand ist nicht verschieden von einem anderen Buddha. Was anders ist, ist das Feld der Erfahrungen, das sie zurückgelassen haben. Andere Wesen sehen hier einen roten, blauen oder grünen Buddha, weil sie nicht den Buddha sehen, sondern dessen letztes Abbild im Samsara, aus der Unfähigkeit heraus, den Buddha direkt erfahren zu können.

Ein Buddha "macht" also auch nicht mehr, als ein Arhat, sobald beide ins Parinirvana eingegangen sind. Er hinterlässt nur im Samsara eine breitere Spur. Die Aussage, dass ein Bodhisattva verspricht, dass er nicht selbst ins Parinirvana geht, bis alle Wesen erleuchtet sind, könnte am Tor des Parinirvana zu einer interessanten Gleichzeitigkeit führen: Im Parinirvana gibt es kein Samsara und keine leidenden Wesen mehr. Denn alles ist erleuchtet, so wie es ist, und war es auch immer schon. Man hat es nur mit den Augen des Samsara nicht so sehen können. Wenn gleichzeitig diese Erkenntnis mit der Buddhaschaft einhergeht, dann ist das Versprechen nicht gebrochen, wenn der Bodhisattva zum Buddha wird.

Der Bodhisattva-Weg gibt einem Möglichkeiten, länger am Samsara festzuhalten, ohne dabei das Ziel aus dem Weg zu verlieren. Somit richten sich beide Wege an unterschiedliche Charaktere von Menschen, sind aber ultimativ gleichwertig. Künstliche Erhabenheit über die Wege anderer ist halt Teil des Egospiels, das auf beiden Wegen auftreten kann. Man braucht sie nicht, sie ist Teil von Samsara, kann aber dennoch auf dem eigenen Weg hilfreich sein, um sich stärker mit dem selbst gewählten Weg identifizieren zu können.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Theravada Möchte ein Arhat nicht alle Wesen befreien ?
Es ist hilfreich sich (zumindest ein wenig) mit der Geschichte des Dharma zu beschäftigeṇ ... Das, was ich nun zu erklären versuche, werde ich auf das Notwendige kürzen. Die Lehren des Buddha durchliefen bis zu ihrer Sammlung im Palikanon einigen Ergänzungen und Wandlungen.
Danke liebe mkha, es hat etwas Zeit gebraucht, ehe ich die Zeit gefunden habe, um in die Verlinkungen reinzulesen. Heute habe ich die dazu ausgesucht. Danke, dass du extra die drei Artikel oder Bücher raus gesucht hattest. Ich habe aber bisher nur in den ersten Link reingelesen,-das ist ein Buch- und auch nur die ersten drei Seiten.
Beispiel: In Tibet kamen die Lehren des heutigen Theravada nicht an. Das, was dort als "Hinayana " benannt wird besteht aus
  • der Lehrmeinung der Vaibhāṣika, (zum Sarvāstivāda gehörend), und
  • Sautrāntika (eine dem Sthaviravāda, Vorläuferschule des Theravāda, zugehörige Schule).
Ja, so wird es auch in dem Buch von Shanta Ratnayaka erklärt. Diese ganzen Begriffe und verschiedenen Schul-Strömungen verwirren mich aber. Hinayana so lese ich es raus, war auch eine abweichende Gruppe, sie hat bestimmte Texte des Palikanons anders interpretiert. Der Theravada hatte sich nach Sri Lanka zurück gezogen. Dann formte sich zu der gleichen Zeit auch noch die Mayana- Schule. Also das ist eher eine Frage von mir an alle, nicht nur an dich, falls du mich zu nervig findest, musst du mir ja nicht antworten. Weil eine abwertende Antwort, möchte ich nicht lesen.
Die Sarvāstivāda-Schule, eine der großen Mahasanghika -Schulen des frühen Buddhismus , verfügte über eine (vom PK abweichende) Sanskrit-Fassung der Lehrreden Buddhas und des Abhidharma , und gehörte zum Zweig der Staviravada, die sich nach dem 3. Konzil von der Vibhajjavada-Schule, dem heutigen Theravada, trennte. Somit gleicht das, was in den Texten des „großen Fahrzeugs“, Mahayana, über "Hinayana-Lehrmeinungsinhalte" etc. ausgesagt wird, nicht unbedingt den Lehrinhalten des heutigen Theravada. ...
Ja, das habe ich verstanden.
. "Gerüchte" sind das, was Du berichtetest eher nicht - wohl aber fehlt der Weitblick und die Tiefe. Es ist ungefähr so, als wenn Du aus einem Buch ein/ zwei interessante Seiten herausreißt, sodass die Leser sich den Rest der Geschichte selbst ausdenken dürfeṇ.
Aber in dem Buch steht doch, dass es da bis heute oft
Missverständisse gibt und die Hinaya- Anischt sehr oft mit der Theravada- Ansicht darüber verwechselt wird. Daher ist deine Kritik was da angeht gegen mich, unpassend und unheilsam/ unwohlwollend gegen mich. Edit : Entschudlige mkha ich habe eben gerade erkannt, dass dies nicht unwohlwollend gesagt war von dir, sondern dass du es richtig gesagt hast,es wohlwollend war, denn ich habe den Begriff eines Bodhisattvas noch nicht ganz verstanden. Langsam aber schon. Du hattest also recht, dass mir der Weitblick udn die Tiefe fehlte und noch fehlt. Entschudlige nochmal meine falsche Ansicht zuerst oder dass ich dir unwohlwollend zu sein gegen mich untersellt habe.
Zu Deiner obigen Aussage habe ich aus meinen Unterlagen mal drei Abhandlungen herausgesucht ... (Solltest Du im Englischen Hilfe benötigen, hier kann man kleine Abschnitte übersetzen: https://www.deepl.com/de/translator)
Dafür danke. Ich habe auch einen Übersetzer benutzt ( benutzen müssen ), ich habe aber wie geschrieben nur die ersten drei Seiten (ohne Inhaltsangaben ) gelesen. Ich werde versuchen darin irgendwann weiter zu lesen. Aber heute wird das aus zeitlichen Gründen nichts.
Man kann anderen helfen, wenn man selber Nirwana erreicht hat:
Ja, so sehe ich das auch. Segen an dich und alle.
Was könnte es für einen Grund geben, dass im Palikanon nicht die Möglichkeit erwähnt wird, so oft wiedergeboren zu werden, bis man alle Wesen befreit hat?
Gute Frage von dir. Die Antwort wird später vom lieben Kilaya geliefert. (Warum kann ich hier eigentlich keine Emotis und andere Angebote benutzen ? ).
Das passt dann zum Palikanon/Theravada, wo ein Bodhisattva ein werdender Buddha ist. Irgendwann im Samsara hat er beschlossen, ein Buddha zu werden, also eine Art Bodhisattva-Gelübde .
Dass sich die Meisten mit Arahatschaft zufrieden geben liegt wohl daran, dass man sich nicht zutraut, ein Buddha zu werden. Das gilt als etwas Seltenes und ganz Besonderes.
Ja, das wird später noch erklärt in einem anderen Buch, welches mkha später verlinkt hat. Diese vielen Begriffe sind echt verwirrend für mich. ( Wer ist laut dem Autor was ? Wer kann was oder erreicht was ? ).
". Der nächste Buddha (Metteyya ) kommt erst wenn das Dhamma verlorengegangen ist, zur Zeit soll er sich als Bodhisattva im Tusita Himmel aufhalten.
Einfach ausgedrückt oder meine Ansicht dazu ( wenn ich auch das bisher von euch und in den beiden Büchern gelesene hinzuziehe ). Ein Bodhisattva hat noch nicht das Erwachen verwirklicht gehabt, aber er hat zum Wohle vieler Menschen gehandelt, aber noch ehe er die Arahatschaft ( das dauerhafte Erwachen ) verwirklichen konnte ist er ums Leben gekommen. Dadurch ist er nicht aus dem Kreis des Wiederwerdens /aus Samsara befreit worden.
Das - ich nenne es mal Feld der erleuchteten eigenen Erfahrungen, oder auch Buddhafeld - bleibt nach dem Eingehen des Buddha ins Parinirvana erhalten. Nicht aber der Buddha als Person oder Individuum. Buddhas sind alle wesensgleich. Im Zentrum eines Reinen Landes ist "der jeweilige" Buddha. Aber dieser Buddhazustand ist nicht verschieden von einem anderen Buddha. Was anders ist, ist das Feld der Erfahrungen, das sie zurückgelassen haben. Andere Wesen sehen hier einen roten, blauen oder grünen Buddha, weil sie nicht den Buddha sehen, sondern dessen letztes Abbild im Samsara, aus der Unfähigkeit heraus, den Buddha direkt erfahren zu können.
Ich fand deinen Beitrag so überraschend unwissenschaftlich oder halt mystisch sehend, was mich freute. Dass du so mystische Ansichten hast, hätte ich nicht gedacht. Alles habe ich aber nicht verstanden, aber eine Aussage später doch. Ich habe mich eben gefragt, wie das "mit dem Feld das erhalten bleibt", gemeint ist. (Das andere verstehe ich noch nicht so ganz ). Was du schreibst ist dasselbe was ich in dem ersten Buch gelesen habe, dass die Theravadins "nicht an viele Inkarnationen des selben Adibuddha oder deselben höchsten Wesens, als verschiedene Buddhas", glauben. Was danach dort steht fand ich wieder verwirrend / schwer zu verstehen. Dies : "Vor seiner Erleuchtung wird jeder Buddha ein
Bodhisattva genannt.1
“ Kurz gesagt, die Theravadins glauben, dass es
unzählige Buddhas in der Vergangenheit gab und in der Zukunft geben wird
in der Zukunft unzählige Buddhas geben wird, gab, gibt und geben wird
es auch unzählige Bodhisattvas geben wird. Außerdem,
kann jeder ein Bodhisattva werden, wenn er bereit ist, die
die Mühsal auf sich zu nehmen, die zehn Vollkommenheiten des Bodhisattvas zu erfüllen."

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

Meiner Ansicht nach oder so wie ich das selbst als erkannt sehe, ist es so, dass ein Bodhisattva einfach nur jemand ist, der schon kurz vor dem Erwachen ist, dem dauerhaften erwacht sein / befreit sein. Doch so einfach ist das ja nicht wie ich aus dem ersten Buch heraus gelesen habe. Es gibt da die Unterschiede, jemand der nur ein Schüler war, kann kein Bodhis. werden und jemand der ohne die Lehre erwacht ist, konnte oder war vorher kein Bodhis. Oder habe ich es falsch in Erinnerung ? Das stand meine ich so in dem ersten Buch.

Er hinterlässt nur im Samsara eine breitere Spur.
Das meintest du mit " das Feld der erleuchteten eigenen Erfahrung ", oder ?
Im Parinirvana gibt es kein Samsara und keine leidenden Wesen mehr. Denn alles ist erleuchtet, so wie es ist, und war es auch immer schon. Man hat es nur mit den Augen des Samsara nicht so sehen können. Wenn gleichzeitig diese Erkenntnis mit der Buddhaschaft einhergeht, dann ist das Versprechen nicht gebrochen, wenn der Bodhisattva zum Buddha wird.
Du hättest noch erwähnen sollen, dass das gleiche gilt, wenn man erwacht ist/ die Befreiung verwirklicht hat, also nicht erst im Paranirvana. Siehst du es so, dass man erst im Paranirvana die Buddhaschaft verwirklichen kann ? Etwas zu kompliziert gedacht, das Ganze finde ich. Jemand ist schon ehe er ins Paranirvana geht ein Buddha und nicht erst dort. Und ein Bodhisattva, so sehe ich es, kann dort nicht hin, Er muss zurück kommen, wieder inkarnieren. Aber ein Arhant ( es scheint so, das dies nicht dasselbe meint wie einen Buddha, mit einem Buddha ist im Theravada jemand er alles sieht gemeint, jemand der die Lehre neu entdeckt und verbreitet. Das stelle ich auch nicht in Frage. Aber viele meinen ein Buddha und ein Arhat seien dasselbe. Habe ich auch bisher gedacht. Doch ein Buddha ist auch ein Arhat aber er hat noch mehr Fähigkleiten als ein Arhat. Darum wird er so genannt und nicht Arhat).


Jemand der die Befreiung verwirklicht hat, der sieht zwar, dass alle schon befreit sind, möchte ihnen dennoch helfen auch dahin zu gelangen, aber ich kann es nicht wissen, es kann auch sein, dass dies nur die Bodhisattvas wollen. Aber anscheinend kann nicht jeder der ein Stromeingetretener oder darüber ist gleichzeitig ein Bodhisattva sein, sondern nur wenn man die 10 Fähigkeiten übt oder wie sich die nennen oder Gelübde eines Bodhisattvas, welche es auch im Theravada gibt.
Eine komplizierte Sache. : ) Ich sollte mal weiter in die Bücher lesen. Aber auf jedenfall scheint es bei manchen Vorurteile zu geben, was einen Arhat angeht.
Der Bodhisattva-Weg gibt einem Möglichkeiten, länger am Samsara festzuhalten, ohne dabei das Ziel aus dem Weg zu verlieren

Das verstand ich vorhin nicht. Hm. Es kann aber sein. Jemand der abgeschieden lebt, kann kein Bodhis. werden, meinst du, oder ? Da er zu wenig Kontakte und Herausforderungen hat. Richtig ? Liebe Grüße
 
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