traditionsübergreifend

Emaho

Mitglied
Buddh. Richtung:
Zen und Tib. Buddhismus
Ein Juwelenkranz des Bodhisattvas ist eine wichtige Schrift Atishas zum Thema Lojong
https://studybuddhism.com/de/tibeti...sutra-texte/ein-juwelenkranz-des-bodhisattvas
Liebe mkha, dankeschön, was für ein schöner Text. Danke dir für den HInweis und dir, Kaffeetasse für den Lojong-Impuls.
Da heißt es,

(26)Das Juwel des Glaubens an Tatsachen, das Juwel der ethischen Selbst-Disziplin, das Juwel der Großzügigkeit, das Juwel des Zuhörens, das Juwel des dafür Sorgetragens, wie mein Verhalten anderen erscheint, das des ethischen Ehrgefühls und das Juwel des unterscheidenden Gewahrseins - alles in allem sieben.

(27) Diese heiligen Juwelen sind die sieben Juwelen, die sich niemals erschöpfen. Sie sollten gegenüber menschenähnlichen Wesen nicht erwähnt werden.

Weiß jemand von Euch, was genau mit menschenähnliche Wesen gemeint ist (weil Götter sind Götter, die müsste man ja nicht menschenähnlich nennen) und warum man die sieben Juwelen jenen Wesen gegenüber nicht erwähnen soll?
 
Re: Dharma Menschenähnliche Wesen
 
Zuletzt bearbeitet:
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Dharma Menschenähnliche Wesen
Habe das hier gefunden:
Having expounded the Seven Wealth, Atisha tells Drom-tonpa that “These are the sublime treasures of / The seven inexhaustible jewels / And should not be shared with nonhuman”. Geshe la explained that here “non-human” refers to those people who’re not mentally prepared to receive these instructions.
Nachdem Atisha die Sieben Reichtümer dargelegt hat, sagt er zu Drom-tonpa: "Dies sind die erhabenen Schätze der / Sieben unerschöpflichen Juwelen / Und sollten nicht mit menschenähnlichen Wesen geteilt werden". Geshe la erklärte, dass sich "menschenähnlichen Wesen" hier auf jene Menschen bezieht, die nicht geistig bereit sind, diese Unterweisungen zu empfangen.

 
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Re: Dharma Menschenähnliche Wesen
Berzin selbst kommentiert den Text auf seiner Seite. Er scheint der einzige zu sein, der "menschenähnlich" oder in Englisch "quasi-humans" nutzt, während andere es mit "non-humans" übersetzen.

Berzins Kommentar zu diesem Vers:

Unsere Praxis geheim halten​

Sie sollten gegenüber menschenähnlichen Wesen nicht erwähnt werden.
Der Ausdruck menschenähnliche Wesen bezieht auch Geister mit ein, z.B. schädliche Geister, die Störungen verursachen können. Im Grunde wird damit ausgesagt, dass wir nicht angeben sollen – etwa: „Ich habe überaus viel studiert“ oder „Ich bin sehr diszipliniert“ oder „Mein Glaube übertrifft alles“ – so etwas lädt Störungen geradezu ein. Wir bewahren diese Juwelen respektvoll im Inneren. Wir prahlen nicht damit herum. Wir brauchen sie uns nicht wie Schmuckstücke um den Hals zu hängen, um irgendjemanden damit zu beeindrucken. Sie sind etwas, das wir in uns tragen.
 
Re: Dharma Menschenähnliche Wesen
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Dharma Menschenähnliche Wesen
Scheint ein spezielles Wort im tibetischen zu sein.
Mi ma yin nennt man sie dort: => "nichtmenschliche Geister der profanen Welt"

Auf einem meiner Notizzettel (ohne Quellenangabe) findet sich Folgendes:

Asuras z.B. sind nicht-menschliche, kriegerische Wesen, zu den drei oberen Daseinsbereichen gehörend, charakteristisch ist ihre Eifersucht. Es heißt, dass sie sich gerne Scharmützel, die sie stets verlieren, mit den Devas liefern. ...

Beispiel des Begriffs Mi ma yin aus einem Gesprächs mit seinem Schüler Rechungpa (ras chung rdo rje grags pa, 1084 – 1161):
Rechungpa fragte: „Meister, ... könntet Ihr uns einige Dinge sagen, die die Menschen entzücken?“
Milarepa: „Das können Leistungen harter Arbeit sein - Errungenschaften bei der Verbreitung des Dharmas.“
Rechungpa: „Habt Ihr zuerst Menschen oder Nicht-Menschen errettet?“
Milarepa: „Zuerst kamen viele Mi ma yin, die Nicht-Menschen, um mich herauszufordern. Ich bändigte sie und später errettete ich sie. Danach errettete ich viele menschliche Schüler. Am Ende kam Tseringma, eine der langlebigen Schwestern, um mich mit ihren übernatürlichen Kräften herauszufordern, und ich errettete sie. Unter den Nicht-Menschen wird Tseringma meine Lehren verbreiten. Unter den Menschen wird Upa Tonpa (Gampopa) meine Lehren verbreiten.“


Ha - da habe ich doch noch etwas gefunden: http://tibetanbuddhistencyclopedia.com/en/index.php?title=Mi_ma_yin
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
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