Sherab

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Buddh. Richtung:
Rime
Kennt jemand den Begriff "Ethische Selbstdisziplin"?

Disziplin klingt ein bisschen wie Ausdauer. Dass man die Wertschätzung bezüglich der Ethik nicht vernachlässigt oder gar vergisst. Also auch ständige Achtsamkeit um im Alltag kein Wesen Schaden zuzufügen. Und in der Meditation , um sich auf das Meditationsobjek zu konzentrieren.
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Ethische Selbstdisziplin
Kennt jemand den Begriff "Ethische Selbstdisziplin"?
Ja, kenne ich, allerdings in dieser Kombination nur vom Studium des TZ oder von Alex Berzin. In anderen Unterweisungen wird es meistens "ethisches Verhalten" (ethical conduct), oder auch "ethische Disziplin" genannt.

Unnützes Wissen für 500:
In Klöstern gibt es den "discipline master", der während der Pujas immer durch die Gänge läuft und schaut, ob die Mönche alles richtig machen. Bzw. die Mini-Mönche auch mal maßregelt, wenn sie total abgelenkt sind. 😁
Wenn jemand den Lhakang verlassen will, muss der "discipline master" erst sein okay geben.
 
Re: Ethische Selbstdisziplin
Die Bemühung keinem Wesen mit Werken und Worten zu schaden gründet wohl auf rechter Gesinnung - "vom Geist gehen die Dinge aus" (Dhammapada ). Im Geist setzt die ethische Selbstdisziplin an oder im Herzen wenn man so will. Wenn da drin sowas anzutreffen ist wie Hass, Rache, Schadenfreude, Herabsetzung, kann es auch zu Schädigung in Werken und Worten kommen.
Ich denke die Brahmavihara sind der natürliche bzw. erwachte Zustand wo es keine Übung, Disziplin und Regeln mehr braucht.
 
Re: Ethische Selbstdisziplin
Kennt jemand den Begriff "Ethische Selbstdisziplin"?
Hallo @Sherab, ich kenne den Begriff als Übersetzung von "Sila" - einer der drei Schulungen: „... Betrachten Sie Buddha selbst, seinen eigenen Werdegang. Er ließ sich das Haar schneiden und wurde Mönch. Das ist die Praxis von Sila [ethischer Selbstdisziplin].Dann meditierte er sechs Jahre lang. Das ist die Praxis von Samadhi [tiefe konzentrative Versenkung] und Vipassana [besonders achtsamer, einsichtiger Geist]. Auf diese Weise erlangte er die Erleuchtung . Es gibt also drei Schulungen: Sila, Samadhi und Panna [unterscheidende Wahrnehmung, Weisheit] bzw. Vipassana. Auch wir, die Schüler des Buddha, müssen diesen Weg gehen. Wie sollen wir ohne die Praxis von Selbstdisziplin, ohne die Praxis von Vinaya , jemals Shamata [einen vollständig ruhigen, befriedeten Geist] und Vipassana erreichen? Schwierig. ..." Eine Quelle, um das zu belegen, musste ich erst einmal suchen, fand sie aber hier: Dalai Lama XIV, Global Buddhist Congregation 2011
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe nicht zwangsläufig aus dem Blickwinkel der Gelug-Prasaṅgika-Madhyamaka, sondern dem Standpunkt meiner Gesprächspartner entsprechend, (auf die ich bemüht bin, einzugehen), sodass es uns möglich ist, auf Augenhöhe zu kommunizieren.
Re: Ethische Selbstdisziplin
Wie ist nochmal das Bild mit dem Haus?
Die Ethik ist das Fundament. Die Meditation ist die Außenhaut und die Weisheit das Dach?
Ohne das Fundament ist es sinnlos, sich um Haut und Dach zu kümmern. Mit anderen Worten:
Ohne Ethik ist Meditation und Weisheit sinnlos?
 
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Re: Ethische Selbstdisziplin
@mukti
Hast deinen Beitrag gelöscht?:oops:
Fand ich gut

Den Geist zu bezähmen,ist das wesentliche Thema bei mir:mala:
 
Re: Ethische Selbstdisziplin
Ethische Disziplin umfasst, soweit ich weiß die 10 heilsamen Handlungen, welche im Grunde darin bestehen, dass man die 10 unheilsamen Taten vermeidet:
  • 3 des Körpers = Töten, Stehlen, sexuelles Fehlverhalten
  • 4 der Sprache = Lügen, verletzende Rede, entzweiende Rede bzw. Hintertragen, unnützes Geschwätz.
  • 3 des Denkens = Übelwollen, Habgier, falsche Ansichten.

„Etische Selbstdisziplin" hab ich noch nicht so als Begriff gehört. Ich meine, das versteht sich im Begriff „Ethische Disziplin" von allein, denn niemand drückt einem diese Disziplin auf oder kontrolliert/sanktioniert ihre Einhaltung. Man ist ganz allein dafür zuständig und erlebt die Konsequenzen als Karma auch allein.
In keiner Weise ist man dazu angehalten, diese Disziplin bei anderen durchzusetzen.
 
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