Elke

Mitglied
Buddh. Richtung:
säkular
Ich lese grad "Happiness" von Tina Turner, in dem sie ihren spirituellen Weg beschreibt. Sie ist ja bekanntermaßen Nichiren -Buddhistin und entsprechend geht es um das Chanten von Nam myoho renge kyo. Als säkulare Buddhistin darf ich ja alles 😁 und ich wollte das immer schon mal ausprobieren. Mein Problem dabei: Ich kann nicht so lange vor mich hinreden...Ich muss beruflich schon sehr viel reden, vielleicht liegt es daran. Aber auch nur fünf Minuten Chanten wären eine Herausforderung für mich, geschweige denn halbe Stunde oder stundenlang, wie Tina praktiziert. Meine Kehle wird sofort trocken, ich muss mich räuspern, werde "müde". Ich bewundere auch Autoren, die Lesungen halten - ich könnte das nicht, würde mich ständig räuspern und nach zwei Seiten spätestens sagen: "Jetzt hab ich keine Lust mehr!" Das hat natürlich verhindert, dass ich Bestsellerautorin werde. :geek:

Frage: Reicht es, gedanklich zu chanten? Eigentlich ja, denke ich. Ich weiß nicht, inwieweit ihr da Erfahrungen habt; der Großteil von euch ist ja "Tibeter". Es muss auch nicht das Nichiren-Mantra sein, ich bin offen für alles Mögliche, um mich im Alltag zu zentrieren.
 
Re: Chanten
Geht mir auch so.
Manchmal singe ich Mantras, da bin ich aber auch allein 😁
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Chanten
Frage: Reicht es, gedanklich zu chanten? Eigentlich ja, denke ich. Ich weiß nicht, inwieweit ihr da Erfahrungen habt; der Großteil von euch ist ja "Tibeter". Es muss auch nicht das Nichiren-Mantra sein, ich bin offen für alles Mögliche, um mich im Alltag zu zentrieren.
Ich habe tatsächlich auch Erfahrungen mit Nichiren und dem Chanten. Auf dem Weg zum tiebetischen Buddhismus kam ich da lang und habe eine Zeit lang das Gongyo rezitiert und Nam Myoho Renge Kyo gechantet, bevor ich weiter Richtung Tibet bin. Hier in Köln gab es damals eine große, aktive Gemeinde.

Ich hatte damals exakt diese Frage gestellt und bekam zur Antort: "Ja." 😁
Manchmal singe ich Mantras, da bin ich aber auch allein 😁
Guru Rinpoche empfiehlt das Singen von Mantras.
 
Re: Chanten
Weißt Du warum Guru Rinpoche das Singen von Mantras empfiehlt?
(Ich singe ja grundsätzlich gerne alleine und merke die positive Energie, die das Singen bewirkt).
 
| Mein Blickwinkel: Ich schreibe aus dem Blickwinkel verschiedener Rollen, die mein jetziges Leben prägten. Als Sohn, als Ehemann, als Arbeitnehmer, als Volkswirt und vor allem als Schüler der buddhistischen Philosophie, wobei ich versuche, diese in mein Leben zu integrieren.
Re: Chanten
Ich denke, dass zwar die Schwingung auch gedanklich wirkt, aber laut eben auch körperlich schwingt und es daher einfach intensiver ist. Immerhin kann Klang auch heilende Wirkung haben (zumindest gibt es sowas wie Heilung mit Klangschalen außerhalb des Buddhismus).

Von daher: was gerade passt und sich richtig anfühlt.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Chanten
Ich denke, dass zwar die Schwingung auch gedanklich wirkt, aber laut eben auch körperlich schwingt und es daher einfach intensiver ist.

Von daher: was gerade passt und sich richtig anfühlt.

Das mit dem Schwingen im Körper habe ich auch erlebt, wenn ich OM gesummt habe (hab ich auch nie lange durchgehalten 😅). Es fühlte sich irgendwie gut an.
 
Re: Chanten
@Elke Ich habe mir sagen lassen, dass es schon als körperliches Rezitieren oder Singen gilt (und so wirkt), wenn man sich vorstellt, man würde es laut tun. Unweigerlich bewegt man den Stimmapparat dann ganz leicht.
Es hat natürlich auch eine bestimmte intensive Qualität, wenn man laut rezitiert. Aber alles hat seine Zeit und seinen Ort. Es ist kein Hinderungsgrund, wenn man nur leise rezitieren kann.

Mantren singen ist fast meine Hauptpraxis seit 40 Jahren. Es holt mich im Ganzen ab: Körperlich, geistig und im Herzen.

Die Sache mit der trockenen Kehle kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass sich irgendwelche Blockaden lösen, welcher Art auch immer sie sein mögen. Zur Erleichterung ein Schluck Wasser ist nicht verboten, denke ich.
An der Kehle sitzt ja ein wichtiges Chakra. Als ich zum ersten Mal in meinem Leben Mantras in einer Gruppe gesungen habe, gingen mir die Töne voll in den Kopf und ich (ein Nie-Kopfweh-Mensch) hatte starke Schmerzen am Stirnchakra. Nach dem Singen war das gleich wieder weg. Es war sozusagen „gar nichts" und ich hatte deutlich das Gefühl, dass sich da nur Spannungen entladen haben.
 
Re: Chanten
Ich singe immer mal wieder die Metta Sutta in Gedanken, oder ganz leise so vor mich hin. Tatsächlich habe ich mich nie gefragt, ob das weniger Wirkung hat als richtiges Singen.
Beim lauteren Singen geht es mir auch so, daß mein Hals dann kratzt und ich einen Hustenreiz bekomme.
Daran ist meine Gesangskarierre gescheitert :giggle:
 
Re: Chanten
@Elke Ich habe mir sagen lassen, dass es schon als körperliches Rezitieren oder Singen gilt (und so wirkt), wenn man sich vorstellt, man würde es laut tun. Unweigerlich bewegt man den Stimmapparat dann ganz leicht.
Es hat natürlich auch eine bestimmte intensive Qualität, wenn man laut rezitiert. Aber alles hat seine Zeit und seinen Ort. Es ist kein Hinderungsgrund, wenn man nur leise rezitieren kann.

Mantren singen ist fast meine Hauptpraxis seit 40 Jahren. Es holt mich im Ganzen ab: Körperlich, geistig und im Herzen.

Die Sache mit der trockenen Kehle kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass sich irgendwelche Blockaden lösen, welcher Art auch immer sie sein mögen. Zur Erleichterung ein Schluck Wasser ist nicht verboten, denke ich.
An der Kehle sitzt ja ein wichtiges Chakra. Als ich zum ersten Mal in meinem Leben Mantras in einer Gruppe gesungen habe, gingen mir die Töne voll in den Kopf und ich (ein Nie-Kopfweh-Mensch) hatte starke Schmerzen am Stirnchakra. Nach dem Singen war das gleich wieder weg. Es war sozusagen „gar nichts" und ich hatte deutlich das Gefühl, dass sich da nur Spannungen entladen haben.

Das finde ich interessant. Auf die Idee, dass das mit dem Halschakra zusammenhängen kann, bin ich noch nicht gekommen.
Da muss ich mich mal schlau machen, danke!
 
Re: Chanten
Frage: Reicht es, gedanklich zu chanten? Eigentlich ja, denke ich. Ich weiß nicht, inwieweit ihr da Erfahrungen habt; der Großteil von euch ist ja "Tibeter". Es muss auch nicht das Nichiren-Mantra sein, ich bin offen für alles Mögliche, um mich im Alltag zu zentrieren.
Im Theravada wird manchmal "Buddho" gechantet, z.B. in der thailändischen Waldtradition und in Burma. Das macht man nur gedanklich. Ich mache das auch jeden Tag am Morgen mit einer Mala die 108 Perlen hat, zwölf Runden. Sonst auch ohne Mala, etwa abends beim Einschlafen aber auch sonst wenn es gerade irgendwie passt. Das richtet den Geist aus, vertreibt unerwünschte Gedanken und kann auch als eine der im Palikanon empfohlenen Übungen der Achtsamkeit verstanden werden (Buddhanussati):
Wenn der edle Jünger des Vollendeten gedenkt, da wird sein Geist weder von Gier umsponnen, noch von Hass oder Verblendung umsponnen; und angesichts des Vollendeten ist zu solcher Zeit sein Geist recht gerichtet. Recht gerichteten Geistes aber, Mahānāma, gewinnt der edle Jünger Begeisterung für das Ziel, Begeisterung für die Lehre, gewinnt er Freude an der Lehre. Im Freudigen aber erhebt sich Verzückung; verzückten Geistes beruhigt sich das Innere; im Inneren gestillt, empfindet er Glück, und des Glücklichen Geist sammelt sich. (A.VI.10)
Außerdem ist es eine Übung der Achtsamkeit (Sati) alles zu beobachten was im Geist vor sich geht ohne es zu ergreifen und es als Ich oder mein anzunehmen. Da kann man sich manchmal vorkommen als würde man sozusagen in der Luft hängen und der Mantra sorgt dann für eine geistige Stütze.

Schließlich ist das Mantra auch ein Meditationsobjekt das man etwa statt dem Atem nehmen kann um diese "Einspitzigkeit des Geistes" (Samadhi ) zu erreichen.

Im sogenannten Hinduismus bzw. den Pfaden des Veda wird das Mantra Chanten häufig praktiziert, da gibt es ein interessantes Gleichnis:
Wenn man mit einem Elefanten über einen Marktplatz geht greift er ständig mit dem Rüssel nach Leckerbissen. Gibt man ihm einen Stock zu halten, trägt er den mit hoch erhobenem Rüssel über den Marktplatz und fühlt sich ganz erhaben dabei.
 
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Re: Chanten
Das finde ich interessant. Auf die Idee, dass das mit dem Halschakra zusammenhängen kann, bin ich noch nicht gekommen.
Da muss ich mich mal schlau machen, danke!

Es kann auch einfach an einem aufreibenden Stimmansatz liegen.
Beim Singen sollte alles entspannt und der Hals offen sein. Am besten auf einer Skala von 1-10 nie lauter als 6 singen. Dann bleibt man im Rahmen seiner individuellen stimmlichen Kapazitäten.
 
Re: Chanten
Die Sache mit der trockenen Kehle kann auch ein Anzeichen dafür sein, dass sich irgendwelche Blockaden lösen, welcher Art auch immer sie sein mögen. Zur Erleichterung ein Schluck Wasser ist nicht verboten, denke ich.
An der Kehle sitzt ja ein wichtiges Chakra. Als ich zum ersten Mal in meinem Leben Mantras in einer Gruppe gesungen habe, gingen mir die Töne voll in den Kopf und ich (ein Nie-Kopfweh-Mensch) hatte starke Schmerzen am Stirnchakra. Nach dem Singen war das gleich wieder weg. Es war sozusagen „gar nichts" und ich hatte deutlich das Gefühl, dass sich da nur Spannungen entladen haben.

Danke für den Hinweis, Losang. Ich bin schon öfter auf mein "chronisches Räuspern" angesprochen worden. Ich erinnere mich daran, dass ich vor Jahren mal über mehrere Tage hingweg ein paar Yoga-Übungen machte, wobei der Hals irgendwie gedehnt wurde. Auf einmal konnte ich fast nichts mehr schlucken. Tagelang konnte ich nur winzige Bissen zu mir nehmen und mühsam schlucken und eine Mahlzeit zog sich hin. Ich überlegt schon, zum Arzt zu gehen. Es war in der Tat ein "Globus"-Gefühl, aber nach etwa drei, vier Tagen legte es sich, ging weg und kam nie wieder zurück. Vor dem Yoga hatte ich dadurch aber Respekt. Vielleicht hätte ich da mehr am Ball bleiben sollen.
 
Re: Chanten
@mukti super interessant, wusste gar nicht, dass man im Theravada auch Malas benutzt.

So wie ich den Theravada erlebe ist man da ganz pragmatisch, alles was eine heilsame Wirkung hat wird gemacht, solange es mit den Lehren des Buddha im Einklang ist. Man hat viel Freiheit für individuelle Entwicklung, besonders als Laie.
 
Re: Chanten
Danke für den Hinweis, Losang. Ich bin schon öfter auf mein "chronisches Räuspern" angesprochen worden. Ich erinnere mich daran, dass ich vor Jahren mal über mehrere Tage hingweg ein paar Yoga-Übungen machte, wobei der Hals irgendwie gedehnt wurde. Auf einmal konnte ich fast nichts mehr schlucken. Tagelang konnte ich nur winzige Bissen zu mir nehmen und mühsam schlucken und eine Mahlzeit zog sich hin. Ich überlegt schon, zum Arzt zu gehen. Es war in der Tat ein "Globus"-Gefühl, aber nach etwa drei, vier Tagen legte es sich, ging weg und kam nie wieder zurück. Vor dem Yoga hatte ich dadurch aber Respekt. Vielleicht hätte ich da mehr am Ball bleiben sollen.

Na, wer weiß - vielleicht hattest Du auch Recht, das zu lassen. Man hat meist ein gutes und berechtigtes Gefühl dafür, wieviel man sich zumuten kann. Nur weil es "Yoga" heißt, muss es ja nicht völlig harmlos sein.

Das Kehlchakra hat mit Sprache zu tun.
 
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