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Kurzes Sukhāvatī Gebet​


༈ །ཨེ་མ་ཧོ༔ ངོ་མཚར་སངས་རྒྱས་སྣང་བ་མཐའ་ཡས་དང་༔
é ma ho༔ ngotsar sangyé nangwa ta yé dang༔

Emaho! Amitābha, herrlicher Buddha des grenzenlosen Lichts,


གཡས་སུ་ཇོ་བོ་ཐུགས་རྗེ་ཆེན་པོ་དང་༔ ...
yé su jowo tukjé chenpo dang

mit dem großen, mitfühlenden Herrn Avalokiteśvara zu seiner Rechten,


གཡོན་དུ་སེམས་དཔའ་མཐུ་ཆེན་ཐོབ་རྣམས་ལ༔
yön du sempa tuchen top nam la

und Vajrapāṇi-Mahāsthāmaprāpta zu seiner Linken,


སངས་རྒྱས་བྱང་སེམས་དཔག་མེད་འཁོར་གྱིས་བསྐོར༔.
sangyé jangsem pakmé khor gyi kor

ist umgeben von einer Versammlung unzähliger Buddhas und Bodhisattvas


བདེ་སྐྱིད་ངོ་མཚར་དཔག་ཏུ་མེད་པ་ཡི༔.
dé kyi ngotsar pak tu mépa yi༔

am Ort des Wunders und der grenzenlosen Freude und des Glücks


བདེ་བ་ཅན་ཞེས་བྱ་བའི་ཞིང་ཁམས་དེར༔
dewa chen zhé jawé zhing kham der

das ist das himmlische Reich von Sukhāvatī, das glückselige Paradies.


བདག་ནི་འདི་ནས་ཚེ་འཕོས་གྱུར་མ་ཐག༔ ...
dak ni di né tsé pö gyur ma tak

Wenn die Zeit für mich kommt, dieses gegenwärtige Leben zu verlassen,

སྐྱེ་བ་གཞན་གྱིས་བར་མ་ཆོད་པ་རུ༔
kyewa zhen gyi barma chöpa ru

Möge ich direkt und ohne Umwege über eine andere Geburt dorthin gelangen


དེ་རུ་སྐྱེས་ནས་སྣང་མཐའི་ཞལ་མཐོང་ཤོག༔
dé ru kyé né nang té zhel tong shok

und wenn ich dort wiedergeboren werde, möge ich Amitābha von Angesicht zu Angesicht sehen!



དེ་སྐད་བདག་གིས་སྨོན་ལམ་བཏབ་པ་འདི༔.
dé ké dak gi mönlam tapa di

Möge dies, mein inbrünstiges Gebet der Sehnsucht,


ཕྱོགས་བཅུའི་སངས་རྒྱས་བྱང་སེམས་ཐམས་ཅད་ཀྱིས༔
chok chü sangyé jangsem tamché kyi

von allen Buddhas und Bodhisattvas der zehn Richtungen gesegnet werden.


གེགས་མེད་འགྲུབ་པར་བྱིན་གྱིས་བརླབ་ཏུ་གསོལ༔.
gek mé drupar jingyi lap tu söl

sodass es ohne das geringste Hindernis vollendet wird!


ཏདྱ་ཐཱ༔ པཉྩེནྡྲི་ཡ་ཨ་ཝ་བོ་དྷ་ནཱ་ཡ་སྭཱཧཱ༔
teyata pen tsen driya awa bodha naya saha



ཞེས་པ་འདི་ནི་སྤྲུལ་སྐུ་མི་འགྱུར་རྡོ་རྗེ་དགུང་ལོ་གཅུ་གསུམ་གསེར་འཕྱང་གི་ལོ་ས་ག་ཟླ་བའི་ཚེས་བདུན་ལ་གཙོ་འཁོར་རྣམས་ཀྱིས་ཞལ་གཟིགས་པའི་སངས་རྒྱས་སྣང་བ་མཐའ་ཡས་ཀྱིས་དངོས་སུ་གསུངས་པའོ།།

Als Tulku Mingyur Dorjé dreizehn Jahre alt war,
am siebten Tag des Monats Saga Dawa,
im Jahr des Feuervogels (1657),
hatte er eine Vision der Gottheiten des Mandalas,
und Buddha Amitābha selbst sprach diese Worte.



 
Lizenzen und Quellen
Quelle: https://www.lhaseylotsawa.org/library/brief-sukhavati-aspiration
Lizenz: CC-BY-NC-SA
Bilder: https://garchen.net/library-images-deity-amitabha/
Deutsche Übersetzung: buddhismusforum.de (kilaya)
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Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
Das ist exakt das Gebet, dass wir in unserer Phowa -Praxis im Text hatten und viel gesungen haben. Ich habe die Melodie sofort wieder im Ohr.

Was das Thema Einweihungen angeht: Die Quelle hat eine Abfrage bei Texten, für die man Einweihungen braucht. Eine solche war hier nicht vorgeschaltet.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
… wir singen das auch oft.
 
| Mein Blickwinkel: Mein Blickwinkel ist der einer Sozialpädagogin, die viel lernen musste und weiter lernt. Besonders hilfreich waren bisher meine Lehrerin im TB (Nyingma), meine Traumapädagogische Ausbildung und meine Tiere.
Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
ཏདྱ་ཐཱ༔ པཉྩེནྡྲི་ཡ་ཨ་ཝ་བོ་དྷ་ནཱ་ཡ་སྭཱཧཱ༔
teyata pen tsen driya awa bodha naya saha

Fehlt hier nicht die Übersetzung?
Das Gebet ist sehr berührend. Danke dafür.

Nein, das ist die abschließende Dharani , die die Bedeutung des ganzen Gebetes enthält, aber es ersetzt nicht die Rezitation des Gebetes, sondern schließt sie ab.

Und weil du es ja -glaube ich - auch gern gesungen magst:

Dieses kurze Gebet enthält alle 4Ursachen für die Wiedergeburt in Dewachen .

(eine Anmerkung für die weniger mit Vajrayana Vertrauten: Es bedeutet nicht, an einem schönen Ort bei einem netten Buddha "wiedergeboren" zu werden, sondern die erste Bodhisattva -Stufe zu erlangen. Es gibt keinen Amitabha "da draußen" , auch kein Dewachen).
 
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Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
Wunderschön, Svea,

wir chanten diese Version

 
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Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
Es gibt keinen Amitabha "da draußen", auch kein Dewachen
Gibt es nicht auch die Lesart "sowohl als auch"? Durch die Nicht-Trennbarkeit von Innen und Außen erübrigt sich die Frage (auf einem gewissen Verständnis-Level) allerdings auch wieder. Wobei der Fokus auf den inneren Aspekt gerade beim Dewatchen besonders stark ist: Das Land der grenzenlosen Freude/Wonne. Wenn man diese Freude (die nicht bedingt ist, also nicht abhängig von der Existenz oder Nicht-Existenz irgendwelcher weltlicher Erfahrungen) verspürt, ist man im Reinen Land, egal wo man sich gerade befindet.
 
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Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
Ja, genau, in Dewachen zu sein, bedeutet, die reine Sicht zu haben. Die hat im Vajrayana, der nicht theistisch ist, auch Ursachen (die u.a. im eigenen ethischen Verhalten liegen, und an der Praxis der Meditation ). Im Amida-Buddhismus wird ja sehr auf die Gelübde des Amitabha abgehoben, die einen schon "irgendwie reinbringen nach Dewachen", da vertraut man sehr auf die "Kraft des anderen". Das erscheint mir sehr theistisch in der Herangehensweise.
In der tibetischen Sicht sind es immer die Gelübde der Buddhas (Adhisthana), aber ein wichtiger Bestandteil, ohne den es nicht geht, sind die eigenen Aspirationen, das eigene Streben (Pranidhana).
Dadurch kann ein "Außen" entstehen und auch leider oft so interpretiert werden, aber der wichtigste Punkt ist immer die Veränderung im eigenen Geistesstrom. Die 4 Ursachen sind alle im eigenen Geist und dem Verhalten zu finden. Und dann erlebt man die Qualitäten von Amitabha und Dewachen im eigenen Geist.
 
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Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
Eigentlich ist es im Amida-Buddhismus gar nicht theistisch. Gerade Shinran betonte ja, dass Amida keine Person, kein Wesen ist, und das reine Land kein Ort, sondern Nirvana .
Der Grundunterschied ist, dass der Shin-Buddhismus nicht an das eigene Handeln vertraut, sondern dass es erst eine Erkenntnis der Nichtmächtigkeit des Ichs gibt. (Das ist die Grunderfahrung, die Shijin, dem Anvertaruen zugrunde liegt) Das kennt auch das Zen . Ich erinnere an Hisamatsus "Wenn alles, was du tust, nichts tut, was tust du dann?" Auch im Dzogchen seh ich solche Ansätze (es ist ja nicht so weit vom Zen weg). Sicher haben Vajrayanis so ihre Probleme damit, dass im Shin und Zen (und partiell auch im Dzogchen) Meditation keine Rolle spielt. Und auch die Sicht auf das reine Land ist eine komplett andere im tib. Budhhismus als im Shin. Auch seh ich im Shin (und auch im frühen Ch'an/Zen) den Ansatz, dem Hier zu vertrauen, und nicht irgendwo anders hinzu wollen, Leiden zu akzeptieren, die Leidlosigkeit verliert dadurch an Gewicht. Ein Streben nach Glückseligkeit ist ihr fremd. Durch die Einflüsse des Daoismus in China auf beide Richtungen geschieht auch viel stärker eine Betonung der Immanenz und des Seins, so wie es ist, es gibt nichts zu erlangen durch meine Bemühung (weil das Ich eben aus der Rechnung entschwunden ist), und ein geringerer Fokus auf den (Herz)-Geist. Während ich im tib. Buddhismus eher eine Tendenz zu eigener Leistung sehe (soundsoviele Verbeugungen gemacht, soundsoviel Mantren rezitiert, die und die Visionen gehabt, es geht also abgesehen von Dzogchen um ein Erreichen, eine Höherentwicklung, so mein Eindruck, teilweise auch eher um eine Transzendenz, als um Immanenz). Es ist also eine grundsätzlich andere Herangehensweise (solang man nicht von Mahamudra oder Dzogchen spricht. Im Ende gleichen sie sich dann wieder an.)
 
Re: Vajrayana Kurzes Sukhāvatī Gebet
Und auch die Sicht auf das reine Land ist eine komplett andere im tib. Budhhismus als im Shin.
Du schreibst ja, dass bei Shinran das Reine Land = Nirvana ist. Das klingt zunächst wirklich anders, als im TB, wo das Reine Land gewissermaßen als eine Vorstufe zum Nirvana angesehen wird, ein Ort oder Zustand, aus dem man nicht mehr herunterfallen kann, wo man aber noch nicht am Ziel ist.

Sowas wird allerdings oft in der Praxis wieder aufgelöst. Am Ende ist es dann doch so, dass das Reine Land kein Ort ist, sondern eine Art, die Phänomene zu erfahren, mit denen man ohnehin konfrontiert ist. Im Fall vom Dewatchen eine Form von Freude, die ihre Ursache nicht in bedingten Phänomenen hat. Nun könnte man sagen, dass man so nur einen Aspekt der Erleuchtung erfährt. Möglicherweise ist es aber so, dass diese Erfahrung den direkten Zugang bietet, um auch die anderen Aspekte direkt zu verwirklichen. ("Eines erkannt, alles verwirklicht")
solang man nicht von Mahamudra oder Dzogchen spricht. Im Ende gleichen sie sich dann wieder an
So stimme ich Dir zu, dass sich die Wege am Ende wieder angleichen, aber auch da, wo es nicht so aussieht, ist im Kern die gleiche Erkenntnis drin, wenn man den Weg zu Ende geht.
 
| Mein Blickwinkel: Offen für Fremdeinflüsse. Wichtig ist mir, alles in seinem Kontext zu belassen und authentische Lehren zu schützen. Gleichzeitig ist mein Denken vernetzt und ich schreibe gerne in meinen eigenen Worten, was ich glaube, verstanden zu haben.
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